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05.11.2007
Nichts Herausragendes
Gehry über schwedische Architektur
Der amerikanische Architekt Frank Gehry hat sich in die Architekturdebatte über die Zukunft der schwedischen Architektur eingeklinkt, wie die englischsprachige schwedische Internetseite „The Local“ am 5. November 2007 vermeldet.
In einem Artikel über den Entwurf der schwedischen Architektin Rahel Belatchew Lerdell für einen gewagten Wolkenkratzer für Stockholms Stadtzentrum zitierte diese Gehry: Er bezeichnet Schweden als ein Land, „das niemals signifikante Architektur schaffen wird.“ Die Mentalität der schwedischen Gesellschaft, so wird Gehry weiter zitiert, ließe es nicht zu, dass irgendetwas Herausragendes gebaut werden könne.
Gehry hat sich, nachdem er den Artikel aus „The Local" in die Finger bekam, dort gemeldet und sich entschuldigt: Was er über schwedische Architektur gesagt habe, sei sehr arrogant. Natürlich sei die schwedische Kultur außergewöhnlich und schön. Etwa so wie heute in Kanada, gebe es in Schweden keine Lobby für neue Architektur „so wie in Europa“. Gehry habe sich lediglich über die sozialen Strukturen gewundert, die tendenziell so wie in Kanada seien, aus dem er komme und das er liebe. Und weiter schrieb Gehry: „Es gibt eher eine gemeinschaftliche Identität als eine individuelle. Ich bin so aufgewachsen und habe daran Anteil. Aber dabei kommt die Frage auf: Kann sich daraus Architektur entwickeln?“
Nun, Herr Gehry, uns stellen sich folgende Fragen: Glauben Sie, dass Schweden nicht zu Europa gehört? Und wie konnten Sie eine eigenständige, herausragende Architektur entwickeln, wenn Sie im Herzen eigentlich Kanadier bzw. dann ja auch Schwede sind?
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