Seit Anfang August 2002 ist nach umfassender Modernisierung die historische Gartenstadt „Gablenzsiedlung“ in Chemnitz wieder vollständig bezogen. Die Chemnitzer Allgemeine Wohnungsbaugenossenschaft (CAWG eG) hat in Zusammenarbeit mit den kommunalen und Landesbehörden die Sanierung seit 1998 in vier Bauabschnitten vollzogen. Mit der 40 Millionen Euro teuren Sanierung wurde das Zwickauer Architekturbüro Z-Projekt beauftragt.
Die Architekten legten besonderes Augenmerk darauf, den besonderen Charakter der historischen Siedlung unter denkmalschützerischen Aspekten zu bewahren. Als Besonderheit wurden zudem die Bewohner in die Planung miteinbezogen, wodurch 40 % der ursprünglichen Mieter nach der Sanierung zurückgekehrt sind. Bereits jetzt sind 97 % der Wohnungen in Gablenz belegt.
Die „Gablenzsiedlung“ wurde in den Jahren 1915 bis 1937 von der Allgemeinen Baugenossenschaft (ABG) errichtet. Die Chemnitzer Architekten Schäller & Münnich wollten damals eine Alternative zu den üblichen Mietskasernen der Großstädte bieten; ihre Planung entsprach sowohl den sich verändernden Wohnbedürfnissen als auch dem Wunsch nach einer verbesserten Wohnqualität.
Die Gartenstadtidee war bereits im frühen und mittleren 19. Jahrhundert in England entstanden. Es war der Parlamentsstenograf Ebenezer Howard, der als gebildeter Laie in seinem 1898 erschienen Buch „Garden Cities of Tomorrow“ ein erstes Konzept entwickelte, das die Grundlage für die Entwicklung der „New Towns“ bildete und im Ansatz in seiner städtebaulichen Ausformung noch heute Gültigkeit besitzt.