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03.01.2008

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Kristallinsel

Foster baut Riesenprojekt in Moskau


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Die Stadt als Haus – von Corbusier bis Kollhoff haben davon viele Architekten geträumt. Bauen darf sie nun vermutlich Norman Foster (London), und zwar in Moskau, ausgerechnet also in der Metropole, von der aus riesige „Kulturpaläste“ als klassische Danaergeschenke in die osteueropäischen Großstädte „geschickt“ wurden und dort die Macht der Sowjetunion repräsentierten.

Jetzt muss ein neuer Superlativ her: Nicht das höchste, nein, das allergrößte Gebäude der Welt soll in Moskau errichtet werden. Zweieinhalb Millionen Quadratmeter groß, zweieinhalb Milliarden Pfund (3,3 Mrd. Euro) teuer, 450 Meter hoch – das sind die Eckdaten, mit denen sich das trichterförmige Gebäude siebeneinhalb Kilometer vom Kreml entfernt auf der Nagatino-Halbinsel festsaugen will. „Crystal Island“ soll es heißen, vom Kino über Theater bis zu Museen ist hier ein „reichhaltiger Mix“ (Foster) kultureller Institutionen geplant, der das „dynamische Moskauer Publikum“ anziehen soll. 3.000 Hotelzimmer und 900 Wohnungen mit Service-Anschluss sind ebenso vorgesehen wie Büroräume, Läden und eine internationale Schule für 500 Schüler.

Ähnlich wie bei der „Gherkin“ in London ist die Struktur von „Crystal Island“ auf einem diagonalen Raster aufgebaut, das aus rautenförmigen Elementen besteht. Diese gehen in die umgebende Landschaft über, so dass das Gebäude wie aus der Landschaft herauszuwachsen scheint. Innerhalb der Stahlkonstuktion befindet sich als thermische Schutzschicht eine Reihe von abgetreppten Wintergärten, die das Innere des Gebäudes vor dem extremen Klima Moskaus – heiße Sommer, bitterkalte Winter – schützen sollen. Gleichzeitig werden spezielle Paneele dafür sorgen, dass Tageslicht bis tief ins Innere des Gebäudes vordringen kann. „Energie-Management ist das Herz des Entwurfs,“ so Foster anlässlich der Planvorstellung.

Cordula Vielhauer


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

12

IMHOTEP | 15.01.2008 17:22 Uhr

Nicht uninteressant!


Ich muss sagen, dass sich Foster - nach Jahrzehnten unertraeglichen Sich-Selbst-Wiederholens - weiterentwickelt! Und mich damit wieder interessiert (das letzte Gebaeude von ihm, das mich interessierte, war aus den Siebzigern).

Ich will damit nicht sagen, dass das Projekt gute Architektur darstellt oder gar realistisch ist. Aber es ist sicher Wert, genauer unter die Lupe genommen zu werden, insbesondere hinsichtlich Erschliessung, natuerlicher Beleuchtung und Belueftung. Energetisch gesehen scheint es jedenfalls erfolgversprechend. Man sollte es allerdings als Stadt begreifen, nicht als Gebaeude. Den guten Frei Otto koennte es begeistern.

Foster in seiner dritten Phase? Oder ein neuer Chefdesigner hinter den Kulissen?

11

HJ Liebau | 07.01.2008 12:22 Uhr

Foster-Kristall

Dürfen wir im 2008 schon im Januar über Aprilscherze lachen? Übrigens zeigt Bild 3, dass das Ding hohl ist. Also vielleicht nur die grösste Volière der Welt?

10

pulver6 | 05.01.2008 15:53 Uhr

Neid

....Neidisch?

9

Kassandra | 04.01.2008 12:58 Uhr

zu groessenwahn

zu cordula;

der groessenwahn greift wirklich um sich, es soll Architekten geben die planen "Hoch"haeuser ueber 100 Meter zu bauen. Das soll Vortschritt sein!

8

cordula r. | 04.01.2008 12:13 Uhr

ohne worte

irgendwann fehlen einem die worte,
architektonischen größenwahn zu kommentieren.
was bleibt, ist silence ...

...zu es ist wie es ist...
...es könnte auch anders sein!!

7

sergej T. | 04.01.2008 11:51 Uhr

riesen-mega-hyper

...das ganze zeigt nur die total ungerechte verteilung von kapital auf der welt. nur in ländern wo die ärmsten sich den A aufreissen müssen und die reichen nicht mehr wissen wohin mit der kohle, entstehen solche grössenwahnsinnige projekte in pimmel oder brustform, oder wie hier bei foster irgenwie beides in einem. ich ersehne die nächste weltweite rezession und den damit verbundenen ölpreisverfall, damit die menschen wieder zeit haben zur vernunft zu kommen.

6

Fatih | 04.01.2008 10:31 Uhr

Kosten

nicht einmal die Scheichs nennen die Kosten für Ihren höchsten Turm (http://www.baunetz.de/db/news/?news_id=85001)...

5

STEFAN A. SCHUMER | 03.01.2008 20:03 Uhr

MOSKAU

Es ist völlig sinnlos die Ereignisse zu kommentieren. Es ist wie es ist.

4

TIMIO2 | 03.01.2008 19:07 Uhr

du bist hochhaus!

passendes Hoerspiel dazu: HOCHHAUS von Paul Plamper nach dem Roman von J.G.Ballard.
Der Architekt stirbt darin erst als Vorletzter...

3

Balz ,Michael | 03.01.2008 19:06 Uhr

Kristallinsel

So etwas ist erheblich sinnvoller als die üblichen
spargelartigen Hochhausversammlungen in den Megacities dieser Welt !

2

Obelix | 03.01.2008 17:27 Uhr

Superlativ

Die Spinnen, die Russen...

1

neueheim.at | 03.01.2008 16:24 Uhr

ein

gebäude wie die gesellschaft der zukunft. unten viele arme und oben ein paar superreiche. wunderbar !

 
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