Die Smithsonian Institution gab am 15. März 2004 bekannt, dass Foster and Partners aus London die Hofüberbauung des ehemaligen Patentamtes an der 8. Straße in Washington DC planen sollen.
Das Amt war nach dem Kapitol und dem Weißen Haus das dritte Bundesgebäude, das in der amerikanischen Hauptstadt gebaut wurde. Heute befindet sich in dem Gebäude das American Art Museum und die National Portrait Gallery.
Foster wurde ausgewählt, weil man ihm am ehesten die Fähigkeit zutraut, das Glasdach über dem 2.600 Quadratmeter großen Atrium des im „Greek Revival-Stil“ errichteten Baus zu entwickeln. Der überdachte Hof soll einer der größten Veranstaltungsräume in Washington werden und auch für Performances, Empfänge und Kunstinstallationen genutzt werden.
Das heute denkmalgeschützte Haus wurde 1836-67 nach Entwürfen von Robert Mills und Thomas Walter gebaut und sollte 1958 abgerissen werden. Vier Jahre später wurde es dem Smithsonian Institute übergeben, das das ehemalige Amt seit 1968 als Museum nutzt.
Die Auswahl des Architekten für den Umbau begann mit einer internationalen Suche: 27 Büros waren in der ersten Stufe eingeladen, erste Ideen zu entwickeln. Die sieben Finalisten waren Ian Ritchie, Toshiko Mori mit James Carpenter, Eric Owen Moss, Hellmuth Obata + Kassabaum, Guy Nordenson mit Pei Cobb Freed und Fentress Bradburn. Die Juroren waren Aaron Betsky, Elizabeth Broun, Paul Byard, Sheryl Kolasinski und Marc Pachter.
Fosters siegreicher Entwurf erinnert an das Glasdach des Großen Hofs des Britischen Museums in London (siehe BauNetz-Meldungvom 6.12.2003), das ebenfalls von ihm entworfen wurde. Der Bau in Washington soll Anfang 2006 fertiggestellt werden, damit die beiden Museen am Nationalfeiertag, dem 4. Juli, wieder eröffnet werden können.
Die Baukosten in Höhe von 30 Millionen US-Dollar werden privat durch Spenden finanziert. Die bereits erfolgte Renovierung des Baus für 166 Millionen US-Dollar hatte der Bund bezahlt. Der Umbau begann 2001, nachdem in den späten 90er Jahren das Dach ersetzt worden war.