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29.05.2007

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Masterplaner verlassen olympisches Schiff

Foreign Office steigen in London aus


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Das britische Büro Foreign Office Architects (FOA), das bisher die Gruppe der Masterplaner für den Olympic Park in London leitete, hat laut der britischen Architektur-Website „Building“ vor wenigen Tagen das Planungsteam verlassen.

Die Architekten befürchten, dass die Entwurfsqualität nun endgültig zugunsten von Budgetüberlegungen geopfert wird. Ein Sprecher des Architekturbüros sagte: „FOA hat sich dafür entschieden, den Schwerpunkt mehr auf Entwurfswettbewerbe für spezifische Olympische Projekte zu legen, wo er am besten platziert zu sein scheint, falls eine Design-Wertigkeit für die Spiele erreicht werden soll.“ Dennoch sind FOA weiterhin dafür nominiert, den Velopark zu entwerfen.

FOA sind in Großbritannien als kreativer Part des multidisziplinären Teams, das den Park gestaltet, weitgehend anerkannt; zu dem Team zählen auch EDAW, Buro Happold, Allies and Morrison sowie HOK Sport. Es soll Spannungen aufgrund unterschiedlicher Prioritäten der Teilnehmer gegeben haben. Noch sechs Monate Arbeit am Masterplans bleiben zu tun, der sich in der Detailphase befindet.

Ein Sprecher der Olympic Delivery Authority (ODA) erklärte angesichts der aktuellen Lage: „FOA hat uns enorm geholfen, den Masterplan zu erarbeiten, der für uns gleichermaßen Vision und ‚Route Map‘ für 2012 darstellt. Wir danken ihnen für ihre bis dato geleistete harte Arbeit und Hilfe.“ Höfliche Worte, bedenkt man FOA’s dramatischen Abschied, der einen harten Tiefschlag für die Glaubwürdigkeit der ODA bedeutet, die schon mehrfach beschuldigt wurde, am Design zu sparen. Nicht zuletzt Zaha Hadids Architekten sahen sich genötigt, ihr Aquatics Center zu verkleinern (BauNetz-Meldung vom 1. Dezember 2006). Richard Rogers, jüngster Pritzker-Preisträger (BauNetz-Meldung vom 29. März 2006) und Architektur-Berater des Londoner Bürgermeisters, hat indessen gar gänzlich abgelehnt, an irgendeinem der Wettbewerbe für die olympischen Projekte teilzunehmen.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

remko | 30.05.2007 10:53 Uhr

London

Es erstaunt mich allerdings, dass auch erfahrene Londoner Büros hilflos zusehen müssen, wie an ihren Entwürfen herumgebastelt, verändert und gestrichen wird. Ich dachte, es wäre nur ausländischen Büros vorbehalten, in den Genuss zu kommen, von diversen Behörden, Interessengemeinschaften und Bürgerinitiativen dieser Stadt auseinander genommen zu werden. Aus leidlicher eigener Erfahrung kann ich nur davor warnen, Projekte in dieser Stadt anzunehmen. Es gibt nichts frustrierenderes, als für diese Stadt zu bauen.

2

Sven Oberlehrer | 30.05.2007 10:06 Uhr

@Sergio

blablabla ... dieses miesepetrige Geschwätz ist auch 'kein Verlust für die sogenannte "Kommentarqualität" .' "Einmalige Olympiaarchitektur" entsteht nunmal nicht durch einen Minimumkonsens-Wettbewerb, und das grösste Medienereigniss der Welt ist nun mal per Definitionem nur auf eine Halbwertszeit von zwei Wochen angelegt. Und die arme arme ODA, mussten sie sich von so bösen Architekten quälen lassen die immer nur Tolles und nicht .... was eigentlich (Ewigkeitswert ?) wollen. Ich kann mich noch an München erinnern ... das entstand im Geiste eines Experiments, in einem Glauben an die Zukunft ... nicht unter ODA Filmrechtsverwertungsdenken. Mein Respekt für FOA.

1

Sergio Ramos | 29.05.2007 23:47 Uhr

Learning from Beijing

Welche Gründe auch immer FOA für den Ausstieg aus dem olympischen Planungsteam hatte, ist es angesichts des bis dato abgelieferten Designs für das Olympiastadion, kein Verlust für die sogenannte "Designqualität" der Olympiabauten, wie im übrigen auch des sogenannten Masterplans. Man fragt sich wie das ODA überhaupt zu seinen Architekten gekommen ist. Ein objektiver und kreativer Wettbewerb mit dem Ziel eine einmalige Olympiaarchitektur zu schaffen, die eine längere Halbwertszeit als zwei Wochen hat, hat ja ohnehin nie stattgefunden. Von daher muss sich niemand wundern über die bisher vorliegenden Entwürfe und deren Qualität.
Das Londoner Olympiadebakel, ein Wahnsinnsunternehemen ohnehin, anbetracht der chronischen Überlastung aller Verkehrssysteme der Kapitale, ist ein faszinierend teures Beispiel für das Versagen des englischen Systems des ungezügelten Turbokapitalismus. Jede Form von national-übergreifender Euphorie und Motivation für das Gelingen dieses Mammutprojekts ist eben, innhalb dieses Systems, der opportunistischen indivuduellen Ausschlachtung anheim gefallen. In Sachen Aussenwirkung haben die Londoner ohnehin schon gegen Peking, weitabgeschlagen, verloren. Learning from Beijing - zumindes was die Prioritätensetzung in Sachen Architektur betrifft für das grösste Medienereigniss der Welt.

 
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