Am 28. Januar 2005 wurde auf dem Gelände der Bundesgartenschau München 2005 ein experimentelles Einfamilienhaus mit dem Titel „Haus der Gegenwart“ eröffnet (BauNetz-Meldung zum Baubeginn vom 6. 2. 2004). Das Gebäude ist als zweiter Preis aus einem Wettbewerb des Magazins der Süddeutschen Zeitung hervorgegangen und wurde von den Münchener Architekten Allmann Sattler Wappner geplant (BauNetz-Meldung zur Wettbewerbsentscheidung vom 12. 10. 2001).

Der vor vier Jahren durchgeführte Wettbewerb war ohne konkreten Bauherrn und ohne Grundstück ausgelobt worden, entsprechend frei gingen die 34 teilnehmenden Architekturbüros an die Aufgabe, ein offenes, flexibles, sich wandelnden Lebensentwürfen anpassendes Raumgefüge für vier Personen zu entwickeln.

Auf einem Grundstück von 500 Quadratmetern Fläche wurde der Entwurf von Allmann, Sattler, Wappner nun gebaut.
Entstanden ist ein zweistöckiges Haus, dessen Erdgeschoss aus drei separaten Räumen besteht. Alle Zimmer haben eigene Eingänge und können völlig unterschiedlich eingeteilt werden. Von diesen drei Räumen führen Treppen in den ersten Stock, einen großen Quader mit vorgelagerten Terrassen, der von allen Bewohnern als Gemeinschafts- oder Wohnraum gleichermaßen genutzt werden kann.

Eine Hecke, allgegenwärtiges Merkmal der Vorstadtsiedlung, gliedert als fortlaufendes Band die zum Quadrat gebündelte Grundstücksfläche. Sie definiert Wege und Zugänge, formuliert offene Flächen und umschlossene, introvertierte Gärten. Diese Gärten sind den drei „privaten“ Zimmern des Gebäudes zugeordnet. Durch zwei Glasschiebewände wird ein Abschnitt des Heckenzwischenraumes zum Innenraum. Innen- und Außenraum bilden ein Raumkontinuum. Die Seitenwände sind bündig in das Band der Hecke eingelegt.

Durch die Einbindung des Hauses in die Bundesgartenschau wird es öffentlich zugänglich sein. Hier sollen Diskussionen und Ausstellungen zu den Themen Architektur, Design, Wohnen und Stadtentwicklung stattfinden.

Zum Thema:

www.haus-der-gegenwart.de

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