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09.11.2007
Humboldt jetzt für 552 Millionen
Etatzusage für Berliner Schlosskopie
Die unendliche Geschichte des Berliner Stadtschlosses bzw. der Errichtung von Kopien dreier seiner Fassaden ist um einen kleinen Schritt weiter gekommen: Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am 8. November 2007 eine Finanzierungszusage für die Errichtung des „Humboldt-Forums“ auf dem Berliner Schlossplatz gegeben – verbunden mit der Festlegung einer „verbindliche Kostenobergrenze“ in Höhe von 552 Millionen Euro. Ursprünglich sollten es nur 480 Millionen sein, bis man bemerkte, dass man die Kosten für die Gebäude-Erstausstattung in Höhe von 72 Millionen vergessen hatte. Diese wurden jetzt einfach dazu addiert.
Natürlich glaubt kein Mensch, dass es bei diesen Kosten bleibt. Völlig unklar ist zum Beispiel, ob der Förderverein um Wilhelm von Boddien die zugesagten 80 Millionen Euro aufbringen wird, die fest für die pseudohistorischen Fassaden eingeplant sind. Bisher kann Boddien nur Absichtserklärungen vorweisen. Da aber klar ist, dass eventuelle Finanzierungslücken aus dem Etat des Bundesbauministeriums gedeckt werden, dürfte die Bereitschaft zu privaten Spenden wesentlich geringer sein, als Boddien gebetsmühlenhaft glauben macht.
Fazit: Nicht nur inhaltlich ist die Rekonstruktion des Schlosses eine fragwürdige Sache – auch ihre Finanzierung steht auf tönernen Füßen.
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