Der Architekt Klaus Sill sitzt in einem der berühmten Grindelhochhäuser in Hamburg. Von dort aus hat er besten Überblick bis hin nach Flensburg – wo er 2005 einen Wettbewerb für diie Erweiterung des dortigen Science-Center „Phänomenta“ gewann (BauNetz-Meldung vom 12. August 2005). Diese wurde nun fertig gestellt.
Der Architekt erläutert seinen Entwurf: „Der Erweiterungsbau erweitert die Ausstellungsfläche der Phänomenta um 650 Quadratmeter und schafft einen neuen Eingang direkt neben dem baulichen Wahrzeichen Flensburgs, dem Nordertor.
Historisch betrachtet wird mit dem direkten baulichen Anschluss an das Tor die ursprüngliche Situation wieder hergestellt, denn das Renaissance-Tor war immer Teil einer geschlossenen Bebauung.
Der Anschluss an die, ebenfalls zu Ausstellungsflächen umgebaute, rückseitig gelegenen Bebauung wird mittels einer vollständig verglasten Fuge geschaffen, die die Erschließung aufnimmt und vielfältige Querungen zulässt, so dass sich ein abwechslungsreiches Raumkontinuum zwischen Alt- und Neubau ergibt.
Der Neubau stellt im 1. Obergeschoss einen großen, stützenfreien Raum zur Verfügung, der teilweise eine nutzbare Raumhöhe von 5,40 Metern hat. Dies gewährleistet eine hohe Flexibilität in der zukünftigen Ausstellungskonzeption.
Der kompakte Baukörper hat nur einen geringen Anteil an Fassadenfläche. Diese besteht aus einer bedruckten, vorgehängten Glasschindelfassade.
Während das Erdgeschoss sich vollständig verglast präsentiert, überzieht die blaue Glasschindelfassade alle Fenster des Obergeschosses und die schräge Dachfläche, so dass der Eindruck eines abstrakten Objektes entsteht, das nicht mehr an ein Gebäude im konventionellen Sinn erinnert.“