In Bietigheim-Bissingen ist am 14. Oktober 2000 ein Erweiterungsbau der Städtischen Galerie offiziell eingeweiht worden. Der Entwurf für den Museumsbau stammt von dem im Februar dieses Jahres verstorbenen Stuttgarter Architekten Hans Kammerer. Die Ausführungsplanung wurde von den Büros Fuchs + Wacker (Stuttgart) und Gerd Bechtle (Bietigheim-Bissingen) übernommen.
Mit dem Erweiterungsbau konnte das Museum seine Ausstellungsflächen von 360 auf rund 1.000 Quadratmeter nahezu verdreifachen. Im Zuge der Erweiterung haben die Architekten zwei alte Scheunen und Nebengebäude abgerissen sowie ein bestehendes Vordergebäude an der Hauptstraße als Kulturdenkmal saniert und modernisiert. Während in den Vorderhäusern die Verwaltung der Galerie und zwei Ladengeschäfte untergebracht wurden, fand die Galerie selbst in zwei langgestreckten zweigeschossigen Baukörpern Platz: Das südliche Langhaus nimmt eine zweigeschossige Halle auf, in der großformatige Kunstwerke und Skulpturen gezeigt werden. Im nördlichen Haus sind Kabinette - von drei Seiten umschlossene Räume - für lichtempfindliche Grafiken untergebracht. Der Erweiterungsbau wird über die bisherige Ausstellungsfläche im Erdgeschoss der Galeriescheuer erschlossen.
Die Architekten wollten nach eigenen Angaben mit dem Neubau ein großzügiges Pendant zur alten Galerie schaffen. Dabei solle das Gebäude lediglich Räume schaffen und nicht selbst zum Kunstwerk werden. Vor allem darin, dass der Neubau zur oberen Hauptstraße hin so gut wie nicht in Erscheinung tritt, zeige sich ein „ungeheueres Understatement für eine Institution dieses Rufes“ hatte Hans Kammerer bei der Entwurfspräsentation 1998 erklärt.
Als Wahrzeichen der Galerie soll künftig ein ca. 25 Meter hoher Turm aus Stahlfachwerkträgern fungieren, der nach Kammerer benannt wurde.
Eine Innenraumaufnahme ist als weiters Zoom-Bild hinterlegt (Quelle: Städtische Galerie).