Am 29. November 2005 wurde der erste Abschnitt des umgebauten Erfurter Hauptbahnhofes in Betrieb genommen. Ein 420 Meter langer Bahnsteig auf der Nordseite mit Aufzügen und Serviceeinrichtungen ist nun für Bahnreisende nutzbar. Auf einer Länge von 154 Metern werden die Gleisanlagen von einer neuen, 20 Meter hohen Bahnhofshalle aus Stahl und Glas überspannt. Der Bahnhof wird seit 2003 vom Hamburger Büro Architekten Gössler saniert und umgebaut (siehe BauNetz-Meldung vom 17. 6. 2003 zur Grundsteinlegung und BauNetz-Meldung vom 11. 3. 2005 zum Richtfest).
Das repräsentative, historische Vorempfangsgebäude aus dem Jahr 1893 (Architekten: Keil und Erlausen) wird saniert und soll nun ebenerdig das Dienstleistungszentrum für Gastronomie und Handel, die moderne Bahnsteighalle und eine Tiefgarage erschließen. So wird aus dem früheren Tunnel zum Inselempfangsgebäude eine lichte Ladenpassage mit rund 3.600 Quadratmetern Verkaufsfläche. Geändert wird auch die Anbindung an Bus und Straßenbahn: Vom Willy-Brandt-Platz aus werden die Haltestellen nun unter die Unterführung verlegt mit direktem Zugang zum Bahnhof.
Die zwölf Bahnsteige werden von einer zweiteiligen, sich überlappenden Dachkonstruktion mit einer Länge von 154 und Breite von 90 Metern überspannt, die sich zur Stadt hin öffnet. Da das Dach bei laufendem Betrieb gebaut wird, ist bisher nur die nördliche Hälfte der Konstruktion errichtet worden. Im Anschluss an diesen Bauabschnitt soll nun bis 2007 der südliche Teil des Daches fertig gestellt werden.