Am 22. Mai 2003 wurde in Waldshut die Justus-von-Liebig-Schule eröffnet. Es handelt sich dabei um das erste Schulgebäude das im sogenannten „Passivhaus-Standard“ errichtet wurde, also nur einen Jahresenergieverbrauch von 15 kWh pro Quadratmeter Nutzfläche hat.
Geplant haben das 3.500 Quadratmeter große Gebäude die Waldkircher Architekten Harter und Kanzler. Der 13 Millionen Euro teure Neubau wird den rund 600 Schülern der Berufsschule neue Unterrichts-, Arbeits- und Gemeinschaftsräume bieten. Die Architekten entwickelten zwei kompakte Baukörper mit einem zentralen, transparenten Bindeglied - einer Halle, die die Gemeinschaftsbereiche des Gebäudes aufnimmt. Die Halle ist durch die Dachverglasung geprägt, die als horizontale Fassade mit integrierten Glas-in-Glas Photovoltaik-Elementen ausgestattet ist. Die Nutzung der Sonnenenergie wird so im Inneren sichtbar. Die vertikalen Wandscheiben sind zweischalig ausgebildet und mit Ziegelstein verblendet. Der Fassadenrhythmus soll die Grundrissstruktur, die Raumgrößen und Funktionsbereiche nach außen ablesbar machen. Die tiefeingezogenen Hohlfenster in Verbindung mit dem auf Abstand gehaltenen außenbündigen Wetterschutzglas erinnern an die traditionelle Konstruktion eines Kastenfensters und dokumentieren die Tiefe der Gebäudehülle.
Um den Passivhaus-Standard zu erreichen, wurden eine hochwärmegedämmte und luftdichte Gebäudehaut sowie hohe innere thermische Massen vorgesehen. Heizung und Kühlung des Gebäudes geschehen über eine Lüftungsanlage mit Lüftungswärmerückgewinnung.