Die Ortsgemeinde Rapperswil in der Schweiz hatte in Absprache mit dem Stadtrat einen Projektwettbewerb ausgelobt, um den Zwischenbau des Stadtmuseums durch einen zeitgenössischen Neubau zu ersetzen. Die Jury hat nun unter fünf eingeladenen Teilnehmern folgende Projekte nominiert:
- 1. Rang :mlzd, Biel (CH)
- 2. Rang: Müller & Truniger Architekten, Zürich mit Pierre Robin Architekt, Rapperswil-Jona
- 3. Rang: Baumann Schmid Architekten ETH FH SIA, Zürich
Mit einem mittelalterlichen Turm und spätgotischen Wohnhaus verkörpert das Stadtmuseum von Rapperswil ein Stück spätmittelalterliche Geschichte. Die Einbindung des Neubaus stellt somit hohe gestalterische Anforderungen an die Planer. Der Ersatz eines bereits vorhandenen Zwischenbaus war aus baulichen, statischen aber auch museumskonzeptionellen Gründen notwendig geworden; das gesamte Ensemble sollte außerdem an die Standards der Einbruchs- und Feuersicherheit angepasst, die gesamte Erschließung des Museums vereinfacht und barriererfrei zugänglich gemacht werden.
Der gesenkte Dachfirst des spätgotischen Wohnhauses inspirierte die ersten Preisträger :mlzd Architekten zu der formalen Geste, ihren Neubau als expressive gefalteten „First“ zu interpretieren, der aus Respekt vor dem Bestand keines der vorhandenen Fenster oder Türen der denkmalgeschützten Altbaufassaden schneidet. Die perforierte Fassade ist aus Baubronze; der Neubau dient als Haupteingang und fasst die vertikalen Erschließungen zusammen. Zudem kann das Innere des Gebäudes ein Vielfalt an Ein- und Ausblicken, Oberlichtern und Durchwegungen anbieten: die Architekten hatten keine Bedenken, „zwischen der stattlichen Weltgewandtheit des Brenyhauses und der archaischen Schweigsamkeit des Turms eine räumliche Skulptur mit schrägen Ebenen und Treppen im Zenitallicht zu inszenieren.“
Das Projekt der zweiten Preisträger Müller & Truniger Architekten mit Pierre Robin Architekt tritt ebenfalls in der Straßenflucht nach hinten zurück, zeichnet sich jedoch durch eine klarere Struktur, einfachere Geometrie und Fassadensprache aus. Ihre Assoziation ist die einer berankten Stadtmauer, zur Stadt hin fensterlos, abgesehen vom Eingang im Erdgeschoss. Die Rücksprünge reagieren auf bestehende Öffnungen und Durchgänge der Hoffassaden, und auf den bestehenden Terrassen werden Rosenbeete angepflanzt. Die Architekten: „Zur Stadt hin ist der Neubau klar, einfach und modern. Er hebt sich ab von der bestehenden Bausubstanz, formuliert die neue Adresse und fungiert als eigenständiger Vermittler zweier wichtiger Zeitzeugen.“
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franz a. | 27.03.2007 19:18 Uhres ist die ähnlichkeit der dachform
die neue spitzwinklige expressiv gefalteten dachfläche aus baubronze bezeugt in ihrer speziellen form, den respekt vor dem bestand der ebenfalls spitzwinkligen dächer hat. oder nicht max musterman?