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10.11.2000
Glänzend
Erste Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein
Am 11. November 2000 wird das Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz mit der bis Mai 2001 andauernden Ausstellung „Die Sammlung“ seine Pforten für Besucher öffnen.
Das Museumsgebäude der Architektengemeinschaft Morger und Degelo (Basel) und Kerez (Zürich) ist ein einfach und klar strukturierter Baukörper von 60 Metern Länge, knapp 25 Metern Breite und – vom Niveau des Erdgeschosses aus gemessen – 12 Metern Höhe. Auffallend ist vor allem die dunkel glänzende Betonfassade aus grünem und schwarzem Basalt sowie Untervazer Flusskies. Als Bindemittel wurden Portlandzement und Flugasche verwendet und zusätzlich schwarzes Pigment beigemischt. Fugenlos gegossen, entstehen so durchgehende Fassadenflächen, die lediglich von den Fensterbändern durchbrochen werden. Die Fassade wurde geschliffen, poliert und imprägniert, wodurch eine glatte, reflektierende Oberfläche entstanden ist, in der die Kornstruktur des Betons sichtbar wird und in der sich gleichzeitig die Konturen der Umgebung widerspiegeln.
Sechs Säle mit insgesamt 1.750 Quadratmetern Ausstellungsfläche stehen dem Museum zur Verfügung. Ein Seitenlicht- und ein Kunstlichtsaal im Erdgeschoss und vier Oberlichtsäle im Obergeschoss sollen künftig in einer „Verzahnung von Sammlungspräsentation und Wechselausstellungen“ genutzt werden. Die auch in der Dachaufsicht erkennbare Vierteilung gliedert ebenso Erd- und Untergeschoss. Neben Ausstellungssälen und Foyer befinden sich im Erdgeschoss eine Cafeteria, eine Buchhandlung und ein Museumsshop. Das Untergeschoss bietet Platz für die Haustechnik, Werkstätten, Depots, Arbeits- und Schulungsräume, die Verwaltung sowie ein Auditorium für Vortragsveranstaltungen.
Nach ihrer Gründung im April 1997 hatte die private „Stiftung zur Errichtung eines Kunstmuseums“ noch im selben Jahr einen internationalen Wettbewerb durchgeführt, an dem sich 43 Architekten aus Liechtenstein, der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich und Spanien beteiligten. Der Bau wurde hauptsächlich aus Spenden von Donatoren sowie mit Beiträgen des Staates und der Gemeinde Vaduz finanziert. Die Kosten für das Gebäude und die Museums-Infrastruktur beliefen sich auf rund 38 Mio. Franken. Der Baugrund für das Kunstmuseum, das in 21 Monaten erbaut wurde, befindet sich im Besitz des Landes.
Eine weitere Außenaufnahme und eine Innenraumaufnahme sind als Zoom-Bilder hinterlegt (Quelle: Kunstmuseum Liechtenstein).
Weitere Informationen und finden Sie in der BauNetz-Meldung anlässlich der Übergabe am 11. August 2000. Im Webauftritt des Kunstmuseums Liechtenstein finden Sie weitere Informationen zu dem Projekt sowie ein Interview mit den Architekten.
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