Am 27. September 2003 wird in Graz das Kunsthaus von Peter Cook und Colin Fournier (London) feierlich eröffnet. Zwar werden im „Friendly Alien“ erst im Oktober die ersten Ausstellungen stattfinden, die Öffentlichkeit hat an diesem Wochenende unter dem Motto „Eintönen“ jedoch bereits Gelegeheit, das Gebäude mit akustischer Untermalung zu besichtigen. Damit geht die langwierige Planungs- und Bauphase des Hauses zu Ende.
Die Architekten hatten im Frühjahr 2000 den - zweiten - Wettbewerb für das Projekt gewonnen (BauNetz-Meldung vom 10. 4. 2000). Schon 1997 war ein Wettbewerb - allerdings für den Standort Schlossberg - durchgeführt worden, das Ergebnis war dann aber durch einen Volksentscheid im Herbst 1998 wieder gekippt worden (BauNetz-Meldung vom 19. 10. 1998).
Der Neubau ist nun unter Einbeziehung des denkmalgeschützen Eisernen Hauses an der Mur entstanden. Cooks Entwurf sieht einen frei geformten, dreigeschossigen Solitär vor, der sich der Platzsituation anpasst: Während sich das biomorphe Gebilde im Bereich der bestehenden Bausubstanz verjüngt, schwingt es an anderer Stelle bis an die Grundstücksgrenzen aus. Die Außenhaut besteht aus einer zweischaligen Membran, deren äußere Schale teflonbeschichtet und tranzluzent ist. Aus dieser Haut wachsen nach Norden geneigt die „Noozles“, markante Tageslichtöffnungen. Auf zwei Ebenen bietet das Friendly Alien 1.800 Quadratmeter flexibel unterteilbare Flächen an.
Im Erdgeschoss bildet das Foyer mit Shop und Medienlounge, Veranstaltungsraum und Medienbar einen durch transparente Wände gegliederten „Event-Bereich“. Die beiden oberen Geschosse sind dem Ausstellungsbetrieb vorbehalten.
Das „Eintönen“ des neuen Hauses findet am 27. und 28. September von 9 bis 18 Uhr statt. Auf der Webseite des Kunsthauses Graz sind neben einem virtuellen Rundgang durch das Haus auch Video-Kommentare der Architekten und Ingenieure abrufbar.
Zum Thema:
www.kunsthausgraz.at
www.graz03.at