Das Imperial War Museum of the North im englischen Manchester wurde am 2. Juli 2002 in einem ersten Pressetermin der Öffentlichkeit vorgestellt. Am Wochenende soll der Museumsneubau des Architekten Daniel Libeskind dann offiziell eröffnet werden. Libeskind hatte 1997 den internationalen Wettbewerb für das Museum gewonnen, das Kriege und Konflikte des 20. und 21. Jahrhunderts thematisiert.
Das Museum entstand in rund zweijähriger Bauzeit in unmittelbarer Nachbarschaft zum Lowry Centre, dem Stadion von Manchester United und dem Manchester Ship Canal.
Der Architekt erklärt zu seinem Konzept, Paul Valéry habe die Welt permanent durch zwei Gefahren bedroht gesehen: Ordnung und Unordnung. Sein Museumsentwurf erforsche demgemäß die Zwischenbereiche, die Vielfalt und Möglichkeiten anstelle von Gewissheiten. Der Entwurf thematisiere, so Libeskind weiter, eine in Fragmente oder Scherben zerbroche Welt, deren Einzelteile als fundamentales Symbol des Konflikts neu zusammengefügt werden.
Das Gebäude setzt sich aus drei „Scherben“ zusammen, die den Krieg zu Land, zu Wasser und in der Luft repräsentieren sollen: Die Besucher betreten das Museum durch die 55 Meter aufragende „Luft-Scherbe“, die mit einer Aussichtsplattform auf 29 Meter Höhe spektakuläre Ausblicke über die Stadt ermöglicht. Die gebogene „Erd-Scherbe“ nimmt die eigentlichen Ausstellungsbereiche des Museums auf. Die „Wasser-Scherbe“ mit Blick über den Manchester Ship Canal und das „Lowry“ beinhaltet ein Restaurant mit 160 Plätzen, ein Café und eine Bühne. Das Gebäude ist ganz in eine Aluminiumhaut gehüllt. Die Kosten für das Projekt beliefen sich auf rund 30 Millionen Pfund (rund 47 Millionen Euro).
Mit der offiziellen Einweihung am 5. Juli 2002 öffnet das Haus seine Pforten für die Besucher.
Zum Thema:
www.iwm.org.uk/north/index.htm