Am 20. Oktober 1999 wurde mit der Dokumentationsstelle auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden eine bisherin Deutschland einzigartige Einrichtung eröffnet, wie der bayerische Finanzminister Kurt Falthauser in seiner Eröffnungsrede feststellte: Auf geschichtsträchtigem Terrain wird hier die gesamte Geschichte des Dritten Reiches dargestellt - wenn auch in knapper Form.
Die Dokumentationsstelle sei, so Falthauser, nicht nur von ihrem inhaltlichen Konzept her ein Novum. Auch von ihrer Gestaltung unter Einbeziehung eines Teils des historischen Bunkersystems sei die Ausstellung außergewöhnlich. Der Minister zeigte sich beeindruckt von der transparenten Konstruktion des von den Münchner Architekten Claus & Forster auf dem Fundament des ehemaligen Gästehauses errichteten Neubaus.
Von diesem eigentlichen Ausstellungsgebäude führt ein Verbindungssteg, der ebenfalls Teile der Ausstellung enthält, durch einen Glaspavillon in einen Abschnitt des drei Kilometer langen Bunkersystems, in dem Film- und Tondokumente gezeigt werden.
Die Ausstellung dokumentiert die Geschichte des Obersalzbergs seit dem 17. Jahrhundert bis zur Freigabe des Areals durch die US-Armee. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt jedoch auf der Zeit zwischen 1933 und 1945, in der die Anlage als Landsitz für diverse NS-Größen diente.
Die Baukosten von rund vier Millionen Mark trug der Freistaat Bayern.
Das bereits 1995 vom bayrischen Ministerrat beschlossene Nutzungskonzept für den Obersalzberg sieht neben der Dokumentationsstelle für die Zukunft auch noch den Bau eines Hotelkomplexes vor. Ein bereits bestehender Golfplatz soll erhalten und weiter betrieben werden.
BauNetz-Meldung vom 29. 10. 1997