Die zum „Wilhelm Wagenfeld Haus“ umgebaute nördliche Ostertorwache im Zentrum von Bremens Kulturmeile wird am 22. April 1998 mit einer Wagenfeld-Ausstellung feierlich eröffnet.
Die Bremer Architekten Katja und Heiner Klausing gestalteten das ehemalige Gefängnis für 4,5 Millionen Mark um: Sie entkernten den vorderen Teil des Gebäudes und brachten dort zwei Ausstellungsebenen mit einer Fläche von 350 Quadratmetern unter, auf der künftig der Nachlaß des in Bremen geborenen Wagenfeld (1900-1990) ausgestellt wird. Im Design-Zentrum sollen Symposien abgehalten werden, die das Erbe des Bauhaus-Designers weitertragen.
Im östlichen Seitenflügel wurden sechs ehemalige Gefängniszellen als Gedenkstätte unverändert erhalten, andere wurden zu Büros umgenutzt. Zwischen 1826 und 1828 wurde der klassizistische Bau in der Hansestadt als Gefängnis von Friedrich Moritz Stamm mitten in einem Park gebaut. Die Zellen lagen zum Innenhof, damit Spaziergänger sich nicht durch die Insassen belästigt fühlen konnten. Während der Nazi-Diktatur waren hier auch Häftlinge untergebracht, gefoltert und zum Teil umgebracht worden. Bis vor zwei Jahren diente das Gebäude der Unterbringung von Abschiebehäftlingen.