Im Beisein von Bundespräsident Johannes Rau wurde am 20. September 2002 das ehemalige Wirtshaus „Zum Salmen“ in Offenburg nach umfangreichen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen mit neuer Funktion wieder eröffnet. Das vom Frankfurter Büro Wörner + Partner sanierte, erweiterte und komplett neu strukturierte Gebäude-Ensemble wird künftig als Kulturzentrum mit Theater (300 Sitzplätze) genutzt werden. Die historischen Gebäude der Anlage sind Teil des Bundesdenkmalschutzprogramms „National wertvolle Kulturdenkmäler“.
Den Architekten stellten sich bei der Neukonzeption des historischen Areals mehrere Aufgaben: Zum einen sollte die „verborgene“ historische Stätte wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt und die wechselvolle Geschichte des Gebäudekomplexes erfahrbar gemacht werden, zum andern die historischen Elemente des Ganzen durch die Einbindung in einen neuen baulichen Kontext gleichzeitig bewahrt und neu nutzbar gemacht werden. Das gesamte Ensemble setzt sich aus mehreren Bauten zusammen: einem historischen Wohnhaus, in dem sich ein Restaurant befindet, einem gegenüber liegenden transparenten Rampenbauwerk, über das der Salmensaal im eigentlichen Kerngebäude erschlossen wird und einem im Westen an das Haupthaus anschließenden Bühnenhaus.
Die Architekten haben das Areal zunächst von Ergänzungsbauten aus der Nachkriegszeit „befreit“. Das ehemalige Saalgebäude bildet das Zentrum der neuen Anlage. Die drei Ebenen des Salmensaalgebäudes - die ehemaligen Stallungen im Erdgeschoss, der Festsaal im ersten Obergeschoss und die Galerie - blieben soweit möglich in ihrer ursprünglichen Materialität und Raumwirkung erhalten. Die für die Neunutzung des Gebäudes als Kulturzentrum notwendigen Funktionen wurden außerhalb des historischen Baukörpers in zurückhaltend und eigenständig gestalteten neuen Bauteilen untergebracht. Insgesamt investierte die Stadt Offenburg als Bauherrin rund 5,5 Millionen Euro in das Projekt.