Am 19. September 2002 wird in Tübingen nach fast dreijähriger Bauzeit der Erweiterungsbau der Universitätsbibliothek eröffnet. Das neue Haus, das aufgrund seiner Lage am Fluss Ammer auch „Ammerbau“ genannt wird, beherbergt auf vier Geschossen eine Freihandbibliothek mit 300.000 Bänden. Geplant wurde das 20-Millionen-Euro-Projekt vom Staalichen Vermögens- und Hochbauamt Tübingen.
Der kammförmige Neubau ist das fünfte und vorläufig auch letzte Gebäude der insgesamt 2,9 Millionen Bände zählenden Uni-Bibliothek. Die Geschichte der Neubauten in diesem Jahrhundert begann mit dem schräg gegenüber liegenden Bonatz-Bau (1912), dann folgte das Hauptgebäude mit Magazin (1963), die Zweigstelle an der Morgenstelle (1974) und schließlich der Ausbau der alten Waschhalle (1990).
Der Ammerbau nun wird über das Hauptgebäude erschlossen. Vom ersten Stock aus gelangen die Nutzer in den bestehenden Allgemeinen Lesesaal, der als „Vorraum“ für den Neubau fungiert. Über eine frei tragende Brücke kommen die Studierenden in den Erweiterungsbau, der neben der Bibliothek auch 36 Arbeitsräume sowie Schulungsräume für Multimedia-Anwendungen fasst. Eine zweite Brücke führt vom Ammerbau in den Zeitungssaal in der benachbarten Waschhalle.
Die Fassade aus roten Naturziegeln wird durch Loggien und horizontale Fensterbänder mit Aluminiumrahmen gegliedert.