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28.06.2001
Mitte ohne Masse
Eröffnung der Landesvertretung Schleswig-Holsteins und Niedersachsens in Berlin
Die beiden norddeutschen Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen feiern am 28. Juni 2001 die Eröffnung ihrer gemeinsamen Landesvertretung in den Berliner Ministergärten.
Der Entwurf für die 55 Millionen Mark teure Doppelvertretung stammt von den Büros Cornelsen + Seelinger Architekten (Darmstadt/ Amsterdam) und Seelinger + Vogels Architekten (Darmstadt), die in dem entsprechenden Wettbewerb 1997 einen von zwei ersten Plätzen errungen hatte.
Das Gebäude steht in exponierter Lage an der Ebertstraße in direkter Nachbarschaft zu den Landesvertretungen Hessens, Rheinland-Pfalz, Saarland und Mecklenburg-Vorpommern / Brandenburg sowie dem künftigen Denkmal für die ermordeten europäischen Juden. Die knapp 5.000 Quadratmetern Nutzfläche teilen sich die beiden Länder fast genau.
Landesvertretungen seien „in ihrer Bedeutung für die Demokratie imaginäre Orte“ erklären die Architekten. „Imaginär, weil ihre Bedeutung (föderalistisches Prinzip) ungleich stärker ist, als ihr konkret funktioneller Inhalt.“ So sind die Hauptelemente des Entwurfs auch weniger die beiden den jeweiligen Ländern zugewiesenen Gebäudeteile, sondern der Raum zwischen ihnen - eine „Mitte ohne Masse“: Die neue Vertretung besteht aus zwei sechsgeschossigen parallelen Riegeln, die die Büros der jeweiligen Landesvertretung aufnehmen. Sie werden durch eine Konstruktion aus Holz, Glas und Stahl überspannt, die ein Atrium bildet. Der Raum zwischen den Riegeln ist Bestandteil des Tiergartens als „l'espace imaginair“.
Das vorherrschende Material für die durch liegende Metallprofile horizontal strukturierte Riegelfassade ist grauer Sandstein.
Die Fensteröffnungen oszillieren in der Steinfassade in unregelmäßigen Abständen, einige erweitern sich zu größeren Öffnungen und Streifen, einige gehen über die Ecke, andere ergeben eine kurze Reihung.
Ausführliche Informationen zu diesem Projekt finden Sie in der BauNetz-Übersicht „Botschaftsbauten und Landesvertretungen in Berlin”.
Foto: Thomas Eicken / Thomas Ott, Mühltal
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