Bundeskanzler Gerhard Schröder eröffnete am 11. Juni 2001 die Berliner Niederlassung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) am Gendarmenmarkt. Nach fünfjähriger Bauzeit bezieht das Institut im historischen Berliner Bankenviertel einen der wenigen erhaltenen Bankpaläste der Kaiserzeit, der 1897 bis 1911 von Alfred Messel und Heinrich Schweitzer für die Berliner Handelsgesellschaft errichtet wurde. Der an einen Renaissancepalast erinnernde mondäne Präsentationsbau diente von 1949 bis 1989 als Sitz der Notenbank der DDR und wurde nun von den Berliner Denkmalpflegern Hübner+Oehmig akribisch und dem Original verpflichtet restauriert: Drei erlesene Treppenhäuser und ein Kassensaal warten auf die Besucher; gesprungene Marmorplatten und verbogene Treppengeländer wurden nicht ersetzt, sondern als Zeugen der Geschichte belassen. Die angrenzenden Baulücken an den beiden nördlichen Enden des Blocks schloss das Frankfurter Büro ABB Architekten mit schlichten Neubauten, deren Fassadengliederung dem Altbau nachempfunden sind. Die Fassaden der beiden Eckbauten sind unterteilt in eine tragende, mit Granit verkleidete Struktur, und eine leichte Glasfassade. Glas und Granit stehen im Dialog miteinander, oder, wie es die Architekten ausdrücken: "Zwei Fassaden, die gläserne und die steinerne, die sich übereinanderschieben, im Wechselspiel von Licht und Schatten".
Insgesamt bezog die KfW-Niederlassung Berlin mehr als 46.000 Quadratmeter Bürofläche, die Gesamtkosten belaufen sich auf 300 Millionen Mark, die je zur Hälfte in Restaurierung und Neubau flossen.
Eine Aufnahme des Altbaus ist als Zoom-Bild hinterlegt (Quelle: KfW).