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28.01.2003
Ostentativ
Entscheidung für Wiederaufbau der Leipziger Uni-Kirche
Die sächsische Staatsregierung hat sich auf der Kabinettsitzung vom 28. Januar 2003 für den Wiederaufbau der Paulinerkirche am Leipziger Augustusplatz, der früheren Universitätskirche, ausgesprochen. Der entsprechenden Presseerklärung des sächsischen Staatministeriums für Wissenschaft und Kunst zufolge wird hierfür eine Bebauung des Platzes favorisiert, die die notwendige Fläche für eine Rekonstruktion der Kirche freihält (siehe BauNetz-Meldung vom 28.5.2002). Das Wissenschafts- und das Finanzministerium sind beauftragt, mit der Universität, den Interessensvertretern des Wiederaufbaus und der Stadt Leipzig die Voraussetzungen für einen Wiederaufbau der Universitätskirche zu klären.
Die intakte Universitätskirche sowie das kriegsbeschädigte Hauptgebäude Augusteum wurden auf Betreiben der SED-Regierung im Mai 1968 gesprengt. An dem neu zu gestaltenden Karl-Marx-Platz (Augustusplatz) sollte kein Gotteshaus stehen. Nach über 700 Jahren verlor die Universität somit ihre zentralen Repräsentationsbauten.
Sowenig die Bürger der Stadt den Abriss guthießen, befürworten sie heute den Wiederaufbau. Zwar forcieren der Paulinerverein in Übereinstimmung mit der katholischen Kirche das Unternehmen des Wiederaufbaus. Nach einer Umfrage sprechen sich aber 56 % der Leipziger wie auch Oberbürgermeister Tiefensee gegen eine Rekonstruktion aus. Der Rektor der Universität, Bigl, hatte in der Vergangenheit sogar seinen Rücktritt für den Fall einer Entscheidung "pro Wiederaufbau" angekündigt. An einer Nutzung der Kirche hat die Universität ebenfalls kein Interesse.
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