Der 67-jährige amerikanische Architekt Peter Eisenman hat einen internationalen Wettbewerb zur Errichtung einer „Stadt der Kultur“ in Santiago de Compostela (Galizien / Spanien) gewonnen. Dies meldet die Tageszeitung „El Pais“ in ihrer Ausgabe vom 28. August 1999. Eisenman konnte sich gegen eingeladene Architektenkollegen wie Ricardo Bofill, Juan Navarro Baldeweg, Steven Holl, Jean Nouvel und Dominique Perrault durchsetzen. Die Jury unter dem Vorsitz des galizischen Regierungschefs Manuel Fraga, der als Mentor des Projekts gilt, wählte Eisenmans Arbeit einstimmig aus. An der Jury hatte auch der Schweizer Architekturtheoretiker Kurt W. Forster teilgenommen.
Die „Stadt der Kultur“ soll auf einem Hügel in der Nähe der Altstadt von Santiago errichtet werden. Sie soll unter anderem Archive zur galizischen Geschichte, zwei Museen und ein Auditorium bereitstellen. Eisenmans Entwurf sieht eine Komposition aus geschwungenen Baukörpern vor, die sich an den Formen der historischen Altstadt Santiagos orientieren.
Der Baubeginn der über 200 Millionen Mark teuren Anlage ist für das Jahr 2000 vorgesehen; die Bauzeit soll vier Jahre betragen. Die politische Opposition in Galizien hält das Bauvorhaben für überflüssig; Santiago de Compostela habe in den letzten zehn Jahren bereits eine umfangreiche kulturelle Infrastruktur erhalten, darunter Neubauten für ein Auditorium, einen Kongreßpalast, eine Mehrzweckhalle und ein Museum für zeitgenössische Kunst. Im übrigen sei die Finanzierung dieses Großprojekts bislang nicht gesichert.