Der Eichstätter Bischof Dr. Walter Mixa weihte am 15. Oktober 2000 in Wemding das neue Karmelitinnenkloster „Maria, Mutter des Erlösers“ ein. Der Architekt und Diözesanbaumeister Karl Frey hat ein im 17. Jahrhundert errichtetes Kapuzinerkloster, das seit 1990 leer stand, umgebaut, neu ausgestattet und um einen Pfortenbau erweitert. Der gesamte Klosterbereich einschließlich der Außenanlagen und des Klostergartens wurden neu gestaltet.
Der Architekt sanierte den historischen Komplex behutsam und passte ihn den Vorgaben des Karmelittinenordens an. Die Struktur des alten Trakts konnte dabei erhalten werden, ohne die neue Nutzung zu beeinträchtigen: Im Erdgeschoss befinden sich die Gemeinschaftsräume, die alle von einem früher offenen Kreuzgang aus erschlossen werden. Im Obergeschoss liegen die Zellen der Schwestern. Aufgrund ihrer bescheidenen Ansprüche konnte auch dort die Zellenstruktur beibehalten werden. Der Kircheninnenraum wurde restauriert und den veränderten liturgischen Vorgaben der in strenger Klausur lebenden Karmelitinnen angepasst. Alle für die neue Nutzung zusätzlich notwendigen Räume wie Sprechzimmer, Gästetrakt, Werkstätten sowie Verkaufs- und Lagerräume brachte der Architekt in einem Neubau unter, der mit einem Minimum an Fläche auskommt. Dazu entwickelte er einen kompakten Baukörper, der den historischen Komplex des Altbaus nicht beeinträchtigt, sich eindeutig unterordnet, aber dennoch durch seine Positionierung die räumliche Situation des Eingangshofes aufnimmt. Mit der Fassadenausbildung reagiert der Neubau auf die Umgebung. Gegen die laute Straßenseite verschließt er sich, zum Klausurgarten im Süden öffnet er sich fast vollständig. Trotz der skulpturalen Kraft, die er ausstrahlt, sollte der Neubau die historisch gewachsene Umgebung nicht dominieren. Der eingesenkte Baukörper steigt ohne Sockel aus dem Boden empor und folgt als zweigeschossiger Stufenbau dem nach Süden hin abfallenden Gelände. Die schlichte Kirchenfassade bleibt auch weiterhin freigestellt.
Auch künstlerisch erfuhr das Kloster eine nahezu vollständige Neugestaltung: Der Eichstätter Künstler Rudolf Ackermann schuf Holzschnitte, Plastiken, Segnungskreuze und das Signet des Klosters. Der Schweizer Godi Hirschi (Root) entwarf die Farbfenster der Kirche und der Bildhauer Kurt Sigrist (Sarnen/Schweiz) gestaltete Altar, Tabernakel, Ambo und die Sedilien.
Zwei weitere Ansichten sind als Zoom-Bild 1 und Zoom-Bild 2 hinterlegt (Quelle: Carl Lang, Diözesanbauamt Eichstätt).