In Berlin-Steglitz wurde am 1. März 2006 das Einkaufszentrum „Schlossgalerie“ eröffnet. Für den 200 Millionen Euro teuren Neubau zeichnet der Berliner Architekt Manfred Pechthold verantwortlich. Auf zwei Stockwerken wurden an der Ecke Schlossstraße/Grunewaldstraße 36.000 Quadratmeter Verkaufsfläche gebaut. In das dritte Obergeschoss zieht die Hauptbibliothek des Bezirks, in das vierte ein Radiosender.
Als „optisches Highlight“ des Hauses preist der Bauherr die historisierende Fassade, die zum benachbarten neugotischen Rathaus passen soll. Die Gestaltung mit großen Fensterbögen mit darüber angeordneten Okuli und Zierbäumchen stellt jedoch eher eine Neuauflage des Berliner Friedrichstadtpalastes, garniert mit banalisierten Versatzstücken aus der orientalischen Baugeschichte, dar.
Der Investor, die Firma H.F.S. Immobilienfonds, hatte bereits in Chemnitz einen ähnlichen stilistischen Fremdkörper errichtet, der im Volksmund das „marokkanische Bügeleisen“ genannt wird (BauNetz-Meldung vom 27. 4. 2000).