Nachdem der junge Architekt Philipp Krebs (Kassel) im vergangenen Jahr den Egon-Eiermann-Preis für sein „Light-House-Projekt" erhalten hatte, wurde am 8. Dezember 1999 ein Prototyp seines Entwurfs in Kassel feierlich eingeweiht. Das in Projektgemeinschaft mit dem Büro foundation 5+ (Kassel) entwickelte Gebäude soll künftig als Jugendtreff im Kasseler Stadtteil Herleshausen genutzt werden.
Da ein „Light-House" vom Konzept her an jedem Ort aufstellbar sein sollte, mußte es nach Ansicht der Architekten von allen konventionellen Ver- und Entsorgungsleitungen unabhängig sein. Aus diesem Grund haben sie in ihrer Planung sowohl Photovoltaik, passive Sonnenenergienutzung, eine hochwirksame Gas-Luftheizung als auch eine Mobiltoilette und ein Frischwasserspeicher als wichtige Bestandteile der Gebäudetechnik vorgesehen.
Dank seiner Holzrahmenbauweise ist das „leichte Gebäude" jederzeit problemlos erweiterbar, als Grundmodul dient dabei das Außenmaß eines Standard-Eurocontainers. Da das „Light-House" statt auf schweren irreversiblen Fundamenten nur auf Betonfertigteilschürzen über der Grasnarbe gründet, hinterläßt es auch bei einem Standortwechsel nur minimale „Footprints". Um das Gebäude seiner Nutzung entsprechend möglichst robust und unterhaltsfreundlich zu gestalten, verwendeten die Architekten in der Ausführung ausschließlich umweltfreundliche und günstige Werkstoffe wie Faserzement und Holzzement.
BauNetz-Meldung zur Vergabe des Egon-Eierman-Preises 1997/98 vom 10. 7. 1999