Auf dem Hochplateau über Berchtesgaden, auf dem während der NS-Zeit Nazi-Bonzen residierten, wird eine orts- und zeitgeschichtliche Dokumentationsstelle errichtet, die zur Entmythifizierung des Bergs und seiner braunen Vergangenheit beitragen soll. Auf dem Areal der Alpenfestung entstanden auf Hitlers Anweisungen verschiedene Gebäude: ein Gutshof, Gästehäuser, SS-Kasernen und Bunker, dazu die Landsitze von Göring, Bormann und Speer. Zum Kriegsende zerstörten Amerikaner die Bebauung auf dem 106 Hektar großen Gelände, errichteten ein Erholungsheim, legten Golfplätze und ein Skigebiet mit mehreren Liften an. Seit 1995 die US-Regierung die Stillegung beschloß, beabsichtigt der Freistaat Bayern als Eigentümer das Gelände mit der Auflage zu verpachten, daß es für das Gesundheitswesen sowie Sport- und Jugendarbeit genutzt wird.
Der 28 Meter lange und 14 Meter breite Neubau für die Dokumentationstelle soll nach den Plänen des Münchner Architekturbüros Claus & Forster auf den Grundmauern des ehemaligen Gästehauses errichtet und bereits im Frühjahr 1998 mit einem direkten Zugang zum knapp vier Kilometer langen Bunkersystem eingeweiht werden.