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06.04.2004
Denkpause
Doch kein Verkauf der Weißenhofsiedlung in Stuttgart?
Der Stuttgarter Oberbürgermeister Wolfgang Schuster bietet der Bundesregierung die Gründung einer „Stiftung Weißenhofsiedlung“ an. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Stadt Stuttgart vom 5. April 2004 hervor.
Eine Stiftung als zukünftiger Eigentümer der berühmten Siedlung sei „eine zukunftsweisende und dem Stellenwert der Weißenhofsiedlung angemessene Lösung“, so Schuster in einem Brief an Bundespräsident Johannes Rau, Bundesfinanzminister Hans Eichel und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Christina Weiss.
Der Vorschlag einer Stiftung steht vor dem Hintergrund, dass der Bund als Eigentümer der Anlage an Mieter von Einfamilienhäusern herangetreten ist mit dem Angebot, ihre Häuser kaufen zu können. Auch ein Verkauf an Dritte war nicht ausgeschlossen worden (siehe BauNetz-Meldung vom 16. 3. 2004). Inzwischen hat die Stuttgarter Zeitung gemeldet, dass Eichel die Stuttgarter Außenstelle des Bundesvermögensamts angewiesen habe, den Verkauf vorläufig zu stoppen. Er habe eine „Denkpause“ angeordnet.
OB Schuster betonte, dass Stuttgart nicht akzeptieren werde, wenn der Bund seine Ankündigung wahr mache und einzelne Häuser der Siedlung verkaufe: „Die Weißenhofsiedlung ist weltweit eines der wichtigsten Zeugnisse der modernen Architektur. Es ist daher nicht nachvollziehbar, dass der Bund hier finanzielle Gesichtspunkte in den Vordergrund stellt.“
Der Oberbürgermeister macht in den Schreiben deutlich, dass Stuttgart weiterhin bereit ist, sich als ehemalige Bauherrin der Weißenhofsiedlung auch künftig zu engagieren. „1981 bis 1987 hat die Stadt die Sanierung finanziell unterstützt und vor allem in jüngster Zeit mit dem Erwerb von zwei Grundstücken in der Siedlung neue Impulse gesetzt. Außerdem entsteht zur Zeit gemeinsam mit der Wüstenrot-Stiftung ein Weißenhof-Museum und Informationszentrum.“
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