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12.09.2008

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Wie geht’s weiter?

Diskussion zu Meisterhäusern in Dessau


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Für das gleichzeitig spannendste und anscheinend am schwierigsten lösbare Projekt der aktuellen Rekonstruktionsdebatte geht es wieder in eine neue Runde: Nachdem sich die Jury des internationalen offenen Wettbewerbs zum Meisterhausensemble in Dessau nicht entscheiden konnte oder wollte (Baunetz-Meldung zum Wettbewerb vom 23. Mai 2008), lädt der Stadtrat Dessau nun am 16. September 2008 um 18 Uhr in die Aula des Bauhauses zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion zum „Prozess der Lösungsfindung und Auffassungen zum Umgang mit Denkmalen“ (Ankündigung). Desweiteren soll über das geplante weitere Vorgehen informiert werden.

Auf das Podium sind geladen: Oberbürgermeister Klemens Koschig, Petra Heise (Architektenkammer Sachsen-Anhalt), Thorsten Dame (TU Berlin), Roger Diener (ETH Zürich), Wolfgang Thöner (Stiftung Bauhaus Dessau) und Thomas Will (TU Dresden). Es moderiert Ilona Wuschig.

Der Veranstaltung geht die Vergabe von zwei unterschiedliche Ansätze verfolgenden zweiten Preisen im Rahmen des Wettbewerbs voraus: Ausgezeichnet wurden nijo Architekten aus Zürich, die eine „abstrakte Nachzeichnung“ der ursprünglichen Häuser planten (womit aus der Nachkriegszeit stammende Umbauten verschwänden) sowie gmw Architekten aus Stralsund, die für das mehrfach überformte Gropius-Haus lediglich minimalistische Eingriffe und unter anderem den Erhalt des „Haus Emmer“ vorsahen (zu DDR-Zeiten war in den fünfziger Jahren auf den Grundmauern der Villa dieses „Haus Emmer“ errichtet worden, das als Prototyp für großzügige Häuser gelten kann, die von der DDR-Regierung für Ingenieure und Wissenschaftler errichtet wurden, die damit von der Flucht gen Westen abgehalten werden sollten).

Die Jury hatte damit den Staffelstab der Entscheidung an den Stadtrat zurück gegeben, der bisher aus tourismuspolitischen Gründen immer die komplette Rekonstruktion der Meisterhäuser gefordert hatte, weshalb gmw Architekten zur Preisverleihung bereits eine stillschweigende Entscheidung zu Gunsten von nijo Architekten vermuteten (BauNetz-Meldung vom 10. Juli 2008).

Inzwischen gab der Stadtrat bekannt, dass beide Meisterhäuser (sowohl das von Gropius als auch das von Lazlo Moholy-Nagy) wieder errichtet werden sollen. Dabei sollen allerdings die Entwürfe der beiden zweitplatzierten Architekturbüros als „Grundlage für die Baupläne“ dienen. Äußerlich sollen die neuen Meisterhäuser „weitgehend den alten entsprechen“, allerdings mit „Niedrigenergiestandard ausgestattet“ und im Innenraum den neuen Nutzungen entsprechend gestaltet werden.

Wie das dann aussehen könnte erfahren wir – vielleicht – am kommenden Dienstag...

Ort: Aula im Bauhaus Dessau, Gropiusallee 38, 06846 Dessau-Roßlau


 
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