Der Radio- und TV-Konzern WGBH plant seinen neuen Hauptsitz mit Blick auf den Massachusetts Turnpike im Bostoner Stadtteil Brighton. Architekt James Stuart Polshek aus New York sieht dafür eine digitale Fassade aus LED-Schirmen vor.
Der derzeitige Sitz der Firma in der Western Avenue in Boston hat „keine visuelle Präsenz und kein Gesicht“, so der Bauherr. Die zehn Meter hohe digitale Fassade ist auf den in östlicher Richtung fließenden Autoverkehr am Pike ausgerichtet und soll überwiegend aus statischen, graphischen Bildern bestehen. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, sollen keine beweglichen Bilder für die Autofahrer zu sehen sein.
Der Vorschlag verursachte eine Debatte bei der Boston Redevelopment Authority (BRA), die den Vorschlag zunächst ablehnte und dann ihre Ablehung zurücknahm. BRA-Direktor Mark Maloney stellt nun eine Kommisssion zusammen, die eine grundsätzliche Position der Stadt festlegen soll zu Fragen wie: Wenn Gebäude als Billboard fungieren, fallen sie unter die Werberichtlinien? Müssen Steuern für die Werbeeinnahmen der Fassade gezahlt werden? Unterliegen die Nachrichten einer Zensur?
„Wir wollten die Idee ursprünglich nur als Bestandteil der Architektur dulden, nicht als vorghängte Medienwand. An der Lansdowne Street oder im Theaterviertel wären Medienfassaden angebrachter“, so Maloney am 2. Februar 2004 im „Boston Globe“.