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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Die_schwierige_Versoehnung_zwischen_Sydney_und_Joern_Utzon_3797.html

26.06.1998

Symbolischer Schlüssel oder Weltkulturerbe?

Die schwierige Versöhnung zwischen Sydney und Jörn Utzon


Der Architekt der weltberühmten Oper in Sydney, der Däne Jörn Utzon, soll Ehrenbürger der Stadt Sydney werden und als Geste der Versöhnung den „Schlüssel zur Stadt“ überreicht bekommen. Das berichtete die Neue Züricher Zeitung in ihrer Ausgabe vom 23. Juni 1998.
Allerdings stellt sich das Verhältnis der Stadt, die den Architekten 1966 noch vor der Fertigstellung des Baus im Streit entlassen hatte, auch nach 32 Jahren höchst kompliziert dar: In Anbetracht der Tatsache, daß sich Premierminister Howard nach wie vor weigert, die Oper für die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes vorzuschlagen, erschien dem Stadtrat die Verleihung der Ehrenbürgerschaft im üblichen Rahmen anscheinend nicht ausreichend. So beschloß man eilig, dem geschmähten Architekten nicht den sonst üblichen, in jedem Schnelldienst herstellbaren Schlüssel zu verleihen, sondern den seit 1973 in Sydney lebenden Schweizer Silberschmied Ernst Pfenniger mit der Kreation eines exklusiveren Modells zu beauftragen.
Utzon nutzte die derzeit auf ihn gerichtete Aufmerksamkeit für einen Appell an die australischen Politiker, die Bedeutung seines Bauwerks für den fünften Kontinent endlich anzuerkennen. Seit Mitte 1996 bereits laufen Bemühungen die Oper für das Weltkulturerbe vorzuschlagen. Bisher ist dies jedoch an der fehlenden Zustimmung des Premierministers gescheitert. Die Oper wäre erst das sechste Gebäude aus dem 20. Jahrhundert unter den insgesamt 469 Weltkulturdenkmälern. Die Frist für die Nominierung des Jahres 1999 läuft am 30. Juni 1998 ab.


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