Da sage doch noch einer, die USA würden den Wiederaufbau des kriegszerstörten Libanons der Hisbollah allein überlassen: Am 25. August 2006 meldet der Nachrichtendienst Bloomberg, dass Ivana Trump ein 150 Millionen US-Dollar teures Luxus-Hochhaus in Beirut baut - nur fünf Wochen nach dem Einmarsch der israelischen Bodentruppen im Südlibanon am 19. Juli!
Die Firma Damac Properties aus Dubai finanziert den 27-stöckigen Wohnturm mit Swimming Pool und diversen Restaurants. Das Haus soll „La Residence by Ivana Trump“ heißen und an der Ecke Omar Daouk- und Fakhreddine Street gebaut werden. Trump hat zu dem Projekt „durch ihr Star-Image als Symbol für Opulenz und Glamour beigetragen“ (Pressemitteilung).
Bei Ölpreisen über 75 Dollar pro Fass sitzt den arabischen Investoren das Geld derzeit locker. Etwa 1,6 Millionen Touristen pro Jahr besuchen Beirut, seine Strände und Berge. Nun haben die israelischen Bomben Straßen, Brücken, Flughafen, Kraftwerke und 15.000 Wohnungen zerstört, Saudi-Arabien und Kuwait haben aber bereits 2,3 Milliarden Dollar Finanzhilfen für den Wiederaufbau der Infrastruktur zugesagt.
Die Hisbollah gibt durch den Krieg obdachlos gewordenen Familien eine Jahresmiete aus. Für Ivanas Turm dürfte die nicht reichen, aber der Meerblick, mit dem die New Yorker Möchtegern-Schönheit für ihr Projekt wirbt, hat ohnehin ein wenig an Attraktivität eingebüßt: 10.000 Tonnen Öl sind beim israelischen Angriff in das Meer vor Beirut geflossen und haben zwei Drittel der 220 Kilometer langen libanesischen Küste verseucht. Statt schönem Strandblick können die Bewohner der neuen Luxus-Residenz stattdessen wohl bald auf deutsche Marine-Schiffe blicken.
Ulf Meyer
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www.damacproperties.com