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14.11.1996
Das Tacheles kämpft ums Überleben
Die berühmte Berliner Kunstruine soll einem Investor weichen
Die Berliner Kulturhaus „Tacheles" soll monetären Interessen weichen. Seit 1990 besetzt das Kunstzentrum eine Kaufhausruine im Ostteil der Stadt und war in den letzten Jahren zu einem international bekannten Aushängeschild der alternativen Berliner Kulturszene avanciert. Die Stadt als Eigentümerin der Anlage hatte die Besetzung mit finanziellen Förderungen durch den Kultursenat und durch Einrichtung von ABM-Stellen quasi legitimiert.
Seit August allerdings ist der Bund Eigentümer der Ruine und will nun das Grundstück an die Kölner Fundus-Gruppe verkaufen, die sich dann mit den Betreibern des Tacheles auf ein zukünftiges Nutzungskonzept einigen sollte. Da der Dialog zwischen den Künstlern und dem Investor ergebnislos blieb, wurde den Betreibern ein Ultimatum bis zum 14. November 1996 gesetzt. Seit Verstreichen dieses Termins droht dem Tacheles die Zwangsräumung.
Einen Grund zur Panik haben die Künstler deswegen nicht: Seit dem selben Tag ist die Ruine Gastgeber des in Zusammenarbeit mit dem Berliner Kultursenat und dem Hongkonger Art Development Council veranstalteten „Hongkong-Festival“, mit dem sich nicht zuletzt die Stadt geschmückt hat. Juristisch gesehen befinden sich die Betreiber des Tacheles seit Verstreichen der Räumungsfrist zwar in einer prekären Lage, doch versicherte inzwischen Axel Wallrabenstein, der Sprecher der Kulturverwaltung, daß bis Ende des Jahres keine wesentlichen Veränderungen anstünden.
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