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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Detaillierter_Freiflaechenentwurf_fuer_Ground_Zero_in_New_York_vorgestellt_18919.html

03.01.2005

Zwischen Chaos und Ordnung

Detaillierter Freiflächenentwurf für Ground Zero in New York vorgestellt


Am 15. Dezember 2004 wurde in New York der überarbeitete Entwurf für die Landschaftsgestaltung am Ground Zero vorgestellt. Michael Arads Entwurf für den 250 Millionen US-Dollar (184 Millionen Euro) teuren Mahnmal-Park, „Reflecting Absence” genannt, wurde Anfang 2004 aus 5.201 Wettbewerbsbeiträgen ausgewählt.

Arad sieht zwei riesige, quadratische Löcher an Stelle der ehemaligen Wolkenkratzer vor, die mit Wasserkaskaden gestaltet werden. Der dem jungen New Yorker Architekten Arad im weiteren Verfahrensverlauf zur Seite gestellte Landschaftsarchitekt Peter Walker aus San Francisco (siehe BauNetz-Meldung) sieht nun vor, das Gelände auf allen vier Seiten mit 300 neu gepflanzten Eichen abzuschirmen, deren Stämme aus Streifen unterschiedlicher Pflasterungen wachsen.
Während Daniel Libeskinds Masterplan hier noch einen abgesenkten Rasen und Arad später eine erhöhte, leere Plaza vorsahen, plant Walker nun in ein „städtisches Wäldchen”, dessen Pflanzungsraster zugleich regelmäßig und zufällig ist: Wenn man von Norden oder Süden kommt, wirken die Bäume wie ein „nobles Ducheinander“ (Walker); wenn man aber durch die Reihe tritt und nach Osten oder Westen blickt, sieht man geordnete Baumreihen.
Die Eichen werden so beschnitten, dass die Äste erst sieben Meter über der Erde beginnen und so gemeinsam eine „auskragende Arkade“ bilden, die vom WTC-Bahnhof zum Hudson River und damit vom historischen Sieldungskern Manhattans zur Stadterweiterung durch Aufschüttung führt.
Von den Eichen wirdeine riesige Rasenfläche eingeschlossen, auf der 10.000 Menschen Platz finden und auf der an jedem 11. September Gedenkfeiern stattfinden werden.
„Weil die Eichen so monumental sind, wird ihr Fehlen auf der Grundfläche der ehemaligen Zwillingstürme auch monumental wirken“, sagte Arad bei der Präsentation im „Museum of Jewish Heritage“.
Eine Rampe zwischen den beiden quadratischen Löchern führt zur Gedenkstätte hinab. Von dort führen Gehwege rund um die Löcher anstelle der ehemaligen Hochhäuser. Besucher können hier die Fundamente des ehemaligen Welthandelszentrums sehen und berühren. Tageslicht dringt durch einen Glasstreifen in der Pflasterung nach unten.
Im benachbarten Memorial Center werden demolierte Kranken- und Feuerwehrfahrzeuge und Überbleibsel des Gebäudes ausgestellt. Max Bond vom Büro Davis Brody Bond wird diese 20 Meter hohen Galerien gestalten.


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