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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Denkmalrechtliche_Erlaubnis_fuer_Jahn-Hochhaus_in_Bonn_erteilt_7081.html

24.05.2000

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Zäsur in der städtebaulichen Entwicklung

Denkmalrechtliche Erlaubnis für Jahn-Hochhaus in Bonn erteilt


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Am 22. Mai 2000 gab Nordrhein-Westfalens Städtebauministerin Ilse Brusis bekannt, dass das Denkmalrecht des Landes dem Bau des Jahn-Hochhauses der Deutschen Post AG in der Nähe des „Langen Eugen“ nicht entgegensteht. Gleichzeitig appellierte sie an die Stadt Bonn, bei der die Planungshoheit liegt, die Sorgen vieler Bürger und Fachleute zu berücksichtigen. Der 162,5 Meter hohe Neubau würde nicht nur die Stadtsilhouette, sondern auch das Landschaftsbild über die Stadt hinaus gravierend verändern. Die jetzt abgeschlossene denkmalrechtliche Abwägung hat dennoch ergeben, dass der 1969 fertig gestellte „Lange Eugen“ (Architekt: Egon Eiermann) durch den Neubau der Post AG in seiner Funktion als Solitär und städtebauliche Dominante nicht in einer solchen Weise beeinträchtigt wird, dass dies nicht hingenommen werden könnte. Das Gebäude sei auch weiterhin ein städtebaulicher Orientierungs- und Identifikationspunkt, hieß es. Es sei aber kaum von der Hand zu weisen, so erklärte die Ministerin weiter, dass der geplante Hochhauskomplex in der gewählten Gestalt und Massivität eine Zäsur in der städtebaulichen Entwicklung Bonns bedeutet.
Bonns Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann hat die erteilte denkmalrechtliche Erlaubnis für den Neubau der Zentrale der Post AG in Bonn ausdrücklich begrüßt. Sie bezeichnete das Vorhaben, dem nun wohl nichts mehr im Weg steht, als „Signal für den Wirtschaftsstandort Bonn und ein Symbol für die neue Zukunft der Stadt“. Sie erinnerte außerdem daran, dass die Stadt Bonn und die Stadtverwaltung die städtebaulichen und denkmalrechtlichen Bedenken mit großer Sorgfalt erörtert hätten. Bei der Abwägung aller Aspekte, die für und gegen das künftige Gebäude der Post-Zentrale angeführt wurden, habe sich die Stadtvertretung nach einer leidenschaftlichen Debatte mit deutlicher Mehrheit für die Pläne der Post AG ausgesprochen.

Im Sommer 1998 wurde ein Wettbewerb für das Projekt entschieden, bei dem der erste Preis dem Kölner Architekten Paul Böhm zugesprochen wurde. Im November des gleichen Jahres entschied sich die Post AG dafür, aus Gründen der Wirtschaftlichkeit den Entwurf des zweitplatzierten Helmut Hahn zu realisieren, was heftige Proteste - nicht nur in der Architektur-Fachwelt - auslöste. Weitere Informationen finden Sie in den entsprechenden BauNetz-Meldungen zur Wettbewerbsentscheidung 1.Juli 1998 und zum umstrittenen Zuschlag für Helmut Jahn vom 20. November 1998.

Simulation: Deutsche Post AG


 
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