Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben am 15. Dezember 1999 bekanntgaben, daß der neue Linzer Hauptbahnhof nicht vom Büro Neumann & Steiner - den Wettbewerbssiegern von 1997 - sondern von Wilhelm Holzbauer gebaut wird.
Das Projekt gehört mit den Bahnhöfsneuplanungen für Salzburg und Innsbruck zu den größten Vorhaben der sogenannten Architekturoffensive der ÖBB (siehe BauNetz-Meldungen vom 2. 11. 1999 bzw. vom 18. 11. 1998). 1997 fand für Linz ein städtebaulicher Wettbewerb statt, der das Gesamtareal um die wichtige oberösterreichische Verkehrsdrehscheibe neu ordnen sollte. Der Entwurf des Wiener Architekturbüros Neumann & Steiner sollte nach einer „Plausibilitätsprüfung" des Generalplaners Real Treuhand Immobilien & VAMED in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht optimiert werden. Die Lösung der Architekten, so schreibt der Kurier vom 16. Dezember 1999, hätte Mehrkosten von rund 100 Millionen Schilling verursacht, denn eine Bodenanalyse ergab, daß auf dem losen Untergrund ein enormer technischer Mehraufwand notwendig gewesen wäre. Diese Planung ist aber nun ohnehin vom Tisch: Wilhelm Holzbauer wurde um eine Neuplanung gebeten, die sich, so die Bahn, voll in die Struktur des städtebaulichen Wettbewerbs einfüge und „das Beste für Linz“ sei. Das Bahnhofsgebäude gliedert sich in zwei Teilbereiche, ein Aufnahmegebäude für Bahnkunden und ein unmittelbar angeschlossenes Bürohaus. Die Bahnhofshalle wird von einem tonnenförmigen Dach überwölbt, darunter erstrecken sich über drei Geschosse Geschäfte, Restaurants und andere Betriebe.
Mitte Januar wird in Linz die Entscheidung des Gestaltungsbeirats erwartet, danach beginne Einreichplanung und Behördenverfahren, die Gesamtfertigstellung ist im Jahr 2005 geplant.