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11.04.1997
Multiplex, Multiplex, Multiplex
Das Prälat in Berlin-Schöneberg soll Kino werden
Über kaum einen Gebäudetyp liest man zur Zeit mehr als über das neumodische Großkino, Multiplex genannt. Wo mittlerweile jede Kleinstadt Wert darauf legt, ein monströses Glas-Marmor-Lichtspielhaus zur Projektion des gängigen Hollywood-Einerleis ihr eigen zu nennen, darf Berlin selbstverständlich nicht fehlen: Für insgesamt 23 Großkinos liegen Pläne vor. Und wo die Konkurrenz aktiv ist, macht sich bei den Investoren die Hektik breit, rechtzeitig vor dem anscheinend unvermeidbaren Kollaps das eigene Projekt noch schnell durchzuziehen. Diesem Fieber droht nun das Veranstaltungsgebäude „Prälat“ in Schöneberg zum Opfer zu fallen. Das Prälat wurde 1937 nach Plänen von William Dunkel errichtet und 1950-52 von Schallenberger und Krebs umgebaut. Seit zehn Jahren steht der denkmalgeschützte Bau leer. Geht es nach dem Willen der „United Cinemas International“ (UCI), sollen an alter Stelle demnächst ein Großkino, ein kleines Hotel, ein Restaurant, ein Spielcasino, eine Tanzschule und Wohnungen entstehen. Nachdem das Landesdenkmalamt zunächst Bedenken gegen das Projekt angemeldet hatte, hat der Leiter Jörg Haspel, seine Einwände nun relativiert: Lediglich der Festaal, der Wappensaal und der Bankettsaal sollen erhalten bleiben. Popcorn statt Bankettbüfett?
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