An der Technischen Universität Darmstadt, Fachgebiet CAD in der Architektur, beschäftigen sich Studenten mit einem Projekt, in dem 14 zerstörte jüdische Gotteshäuser nach alten Plänen, Fotos, Filmmaterialien und Aussagen von Zeitzeugen virtuell wiederaufgebaut werden. Auf diese Weise rekonstruiert wurden bisher drei Frankfurter Synagogen. Datenmäßig gesichert sind mit finanzieller Unterstützung des Bundesbildungsministeriums seit kurzem die Synagogen in Köln, Hannover und Plauen.
Jede Rekonstruktion kostet zwischen 30.000 und 40.000 Mark. Die Studenten sollen deshalb nicht nur nach Material forschen, das den virtuellen Wiederaufbau ermöglicht, sondern auch Sponsoren finden. Marc Grellert, Koordinator des Projekts und wissenschaftlicher Mitarbeiter der TU, hofft, die Eingabe der Daten Anfang nächsten Jahres fortsetzen zu können. Zuerst werden zweidimensionale Computerzeichnungen erstellt, um die Struktur des Gebäudes anhand von Achslinien und Außenkanten zu sehen. Dann werden Zeichnungen in 3D angefertigt und mit Licht und Farben ergänzt. In den nächsten Schritten soll dann eine Computerfahrt durch die Synagoge entstehen. Ziel des Projekts ist es, ein auch im Internet zu besichtigendes digitales Architekturmuseum zu schaffen.
Kontakt: Marc Grellert, Tel.: 06151-16 66 607