Daniel Libeskind wird am 30. Oktober 1997 mit der Ehrendoktorwürde der Berliner Humboldt-Universität ausgezeichnet. Libeskind wurde 1946 in Lodz (Polen) geboren. Nach seinem Musikstudium in Israel diplomierte er an der Cooper Union (New York) und studierte Architekturgeschichte an der Essex University (England). Seither lehrte er Architektur und Städtebau an zahlreichen Universitäten in Nordamerika, Europa und Japan. Der heute sowohl in den Vereinigten Staaten wie auch in Berlin tätige Baumeister erhält die Auszeichnung vor allem in Würdigung seines Neubaus für das Jüdische Museum als Erweiterungsbau des Berlin-Museums in Kreuzberg. Durch Libeskinds Architektur wird die „Erinnerung an die Bedeutung jüdischen Lebens in Berlin ebenso wachgehalten wie die Erinnerung an die Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland“ heißt es in der Begründung des Akademischen Senats der Humboldt-Universität. Außerdem fühle man sich besonders verpflichtet, den Architekten eines jüdischen Museums in Berlin zu ehren – an der HU als älteste Berliner Universität lehrten viele bedeutende jüdische Wissenschaftler, bevor sie Deutschland verlassen mußten oder ermordet wurden.