Mit einem Festakt wurde am 9. April 2003 der Baubeginn der Erweiterung am Kunstmuseum in Denver begangen. Das neue Gebäude wird vom Büro Daniel Libeskind (Berlin) geplant und fügt dem von Gio Ponti (1891-1979) errichteten Museum einen Anbau für die Sammlung der modernen und zeitgenössischen Kunst hinzu. Der Neubau wird das Volumen des Museums annähernd verdoppeln, neben dem Haupteingang beherbergt es das Foyer mit Zugängen zu den Shops, einem Café, einem Theater und zu der Sammlung für Architektur, Design und Ozeanische Kunst.

Städtebaulich versteht Libeskiind sein über einen Gang mit dem Altbau verbundenes Museum keineswegs als Solitär, sondern als „Nexus“, der den Ponti-Bau mit dem Stadtzentrum und der neuen Stadtbücherei in „goldener Dreiecks-Nachbarschaft“ verknüpft.

Das von Libeskind als „The Eye and the Wing“ betitelte Projekt ist nach eigenen Aussagen inspiriert durch die „großartige Topographie mit ihren atemberaubenden Ausblicken auf die Rocky Mountains, den Dialog zwischen der Kühnheit der Konstruktionen und der Romantik der Landschaft, durch den ein einzigartiger Ort geschaffen wird“. Als besondere Herausforderung empfindet der Architekt die Veränderungen von Licht, Färbung, Athmosphäre, Temperatur und Wetter in Denver, deren Erlebnis er bei dem Museumsbesuch nicht nur funktional und physisch, sondern auch kulturell erfahrbar machen möchte.

Das 62-Millionen-Dollar-Projekt aus örtlichem Naturstein und Titan sucht in materiellen Bezügen die Anbindung des Museums sowohl an das 21. Jahrhundert als auch an lokale Bautraditionen.