Die Zentrale des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zieht voraussichtlich von Düsseldorf nach Berlin. Da per Satzung Düsseldorf bislang als Sitz festgeschrieben ist, plant der Bundesvorstand beim nächsten DGB-Kongreß notwendige Änderungen zu beantragen. Zum einen lockt für die wichtige Lobbyarbeit vor Ort die Nähe zur Bundesregierung, zum anderen dürfte das in Aussicht genommene Domizil die Gewerkschafter stimulieren. Mit der Vereinigung ist dem DGB das alte Berliner Gewerkschaftshaus in der Wallstraße zugefallen. Als Bürohaus des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes 1923 von Max Taut und Franz Hoffmann errichtet, fungierte es zu DDR-Zeiten als Sitz des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes. Max Taut hat hier versucht, das bisher schamhaft verhüllte Eisenbetongerippe durch Übereckstellung der Pfeiler zum Anlaß künstlerischer Gestaltung zu machen. Derzeit wird es für einen zweistelligen Millionenbetrag saniert, ist aber noch nicht auf die Raumbedürfnisse der 200 Mitarbeiter umfassenden DGB-Spitze zugeschnitten. Als Termin für einen Einzug wird das Jahr 2002 angepeilt.