Nach einem langen kulturellen Dornröschenschlaf soll das Deutsche Architektur Zentrum (DAZ) in Berlin zu neuem Leben erweckt werden. Das Bundessekretariat des BDA gab am Abend des 10. Dezember 2004 bekannt, dass das DAZ mit der Berliner Architektin Kristien Ring eine neue Direktorin bekommen wird. Sie soll das Haus in der Köpenicker Straße als „Treffpunkt für Architekturinteressierte neu etablieren“ (Pressemitteilung).
Gemeint sind mit „DAZ“ die Erdgeschoss-Räume Taut- und Scharoun-Saal im hinteren Teil des Gebäudekomplexes sowie drei Seminarräume, die dem BDA gehören. Die früher ebenfalls dem DAZ zugerechneten repräsentativen Räume im vorderen Bereich des Gebäudes werden seit dem Jahr 2000 anderweitig genutzt (siehe BauNetz-Meldung vom 5. 10. 2000).
Die neue Direktorin wurde von BDA-Präsident Kaspar Kraemer im Rahmen des alljährlichen BDA-Festes der Öffentlichkeit vorgestellt. „Der BDA steht hinter dem DAZ! Es ist ein wundervoller Ort für die Begegnung mit Architektur und Städtebau“, so Kraemer.
Anschließend gab Ring einen ersten Ausblick auf ihre Vorhaben im Jahr 2005. Die erste Ausstellung wird sich Bauten deutscher Architekten im Ausland widmen und trägt den Titel „Export – Überlebensstrategie oder Zeichen für deutsche Wertarbeit?“. Projekte von zehn deutschen Büros werden darin auf das Image deutscher Architektur und den Umgang mit den Besonderheiten vor Ort befragt. Die Ausstellung wird von Vorträgen begleitet (Eröffnung am 16. Februar 2005 um 19 Uhr, bis 11. Mai 2005).
Ring, 1969 in Pittsburgh geboren, ist Architektin, Kuratorin und Mitbegründerin der Berliner Architekturgalerie suitcasearchitecture. Als Architektin hat sie u.a. in den Büros von Shin Takamatsu + Lahyani und Daniel Libeskind gearbeitet. Als projektleitende Architekten war sie für Sommer & Partner und für BMW in Los Angeles tätig.
Das 1998 von ihr mitgegründete Architekturbüro r3 Architekten wurde im Gründungsjahr mit einer Anerkennung des Egon-Eiermann-Preises für das „r3 systemhaus“ ausgezeichnet.