Am 20. Oktober 2002 wird in der hessischen Barockstadt Bad Arolsen in der Nähe von Kassel das Christian Daniel Rauch-Museum eröffnet. Die Geburtsstadt des klassizistischen Bildhauers Rauch (1777-1857), von dem auch das Denkmal Friedrichs des Großen Unter den Linden in Berlin stammt, wird in den Räumen des neuen Museums erstmals seit über 60 Jahren eine Gesamtübersicht über das Rauchsche Werk zeigen. Für eine Bausumme von 1,5 Millionen Euro, die sich die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und das Land Hessen teilen, baute der ortsansässige Architekt Gerhard Müntiga dazu den barocken Marstall gegenüber dem Schloss um.
Der Marstall, ein dreigeschossiges Gebäude auf gebogenenem Grundriss, wurde 1750 von Franz Friedrich Rothweil gebaut. Für die Museumsnutzung wurde die historische Bausubstanz behutsam wiederhergestellt und vorhandene Einbauten entfernt. In zwei Ausstellungsräumen mit insgesamt 700 Quadratmetern wird in ersten Linie das bildhauerische Werk Rauchs gezeigt, das als langjährige Leihgabe von der Alten Nationalgalerie in Berlin zur Verfügung gestellt wird. Die Ausstellung, die von Jens Freitag (Kassel) gestaltet wurde, umfasst über 100 Exponate, neben Idealplastiken und Bildnisbüsten auch Denkmalentwürfe und fragile Originalgipsmodelle.
Vieles von dem, was nun in Bad Arolsen zu sehen ist, war früher im Rauch-Museum in Berlin ausgestellt, und wird nun nach teilweise aufwändigen Restaurierungen erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Präsentation in den hellen Räumen des Marstalls „hebt auf einen Zusammenklang der Skulpturen mit den Wirkungen des historischen Raumes ab“, so die Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
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