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08.10.2007

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Literaturmuseum der Moderne

Chipperfield bekommt Stirling Prize 2007


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Nachdem im Juli die Shortlist der Nominierten veröffentlicht worden war (BauNetz-Meldung vom 31. Juli 2007), steht nun der Gewinner des diesjährigen Stirling Prize fest: David Chipperfield erhält diese renommierte Auszeichnung des RIBA (Royal Institute of British Architects) für sein Literaturhaus der Moderne in Marbach (siehe BauNetz-Meldung vom 6. Juni 2006 zur Eröffnung).

Neben diesem Gebäude waren noch das America's Cup Building in Valencia, ebenfalls von Chipperfield, die Sanierung des Dresdner Hauptbahnhofs von Norman Foster, das Young Vic Theatre in London von Haworth Tomkins, The Savill Building in Windsor von Glenn Howells und die Casa da Musica von OMA in Porto nominiert.

Den Preis erhält der Entwerfer, dessen Gebäude die Entwicklung der Architektur im entsprechenden Jahr am signifikantesten ausdrückt – so die RIBA-Definition. Die offizielle Preisverleihung hat am 6. Oktober im Roundhouse in North London stattgefunden. Die Jury pries das Literaturmuseum als gleichzeitig „reich“ und „zurückgenommen“.

Das Literaturmuseum der Moderne, in dem unter anderem die Original-Manuskripte von Franz Kafkas „Der Prozess“ und Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“ aufbewahrt werden, liegt auf einem Felsplateau oberhalb des pittoresken Neckartals. Nachdem man des Museum an seinem höchsten Punkt betreten hat, öffnen sich die pavillonartigen Innenräume des Mueeums umso mehr, je tiefer man herabsteigt.


Kommentare
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3

Sommer | 10.10.2007 12:12 Uhr

Chipperfields Literaturmuseum

10.Okt.07
Klassische Architektur ist mehr als Säulen. Chipperfield greift sich eines der vielen Bestandteile heraus und meint, damit würdige er die Klassik. Dem ist nicht so.
MfG
Peter Sommer
Hammerstr. 56
14167 Berlin

2

P.E. | 09.10.2007 09:35 Uhr

an Peter

Nicht jede Reihung von mehr als drei Stützen nebeneinander ergibt gleich einen klassischen Tempel. Und daß sich die moderne Literatur "immer gegen den klassischen Sprachgebrauch aufgelehnt" hat, ist schlicht ein großer Blödsinn. Und unklar ist die Auswahl der Jury auch nicht, weil es sich hier einfach um gute Architektur handelt, das kann und soll man honorieren. (Warum übrigens die "Moderne" grundsätzlich die letzten dreitausend Jahre Architekturgeschichte verleugnen muß, um als "Moderne" durchzugehen, ist mir indes in der Tat völlig unklar. Und die Gegenüberstellung von "Klassik" und "Moderne" ist der Ausdruck eines spießigen, längst überholten Streits des 20. Jahrhunderts.)

1

Peter | 08.10.2007 20:18 Uhr

Literaturmuseum der Moderne

Ausgerechnet dieser Bau bekommt den Stirling Preis.
Einem Literaturmuseum der Moderne die Form eines klassischen Tempels zu geben zeugt von einem Mißverständnis der Moderne. Die moderne Literatur hat sich immer aufgelehnt gegen den klassischen Sprachgebrauch. Warum man dem Streben gegen den klassischen Formenkanon genau mit diesem antwortet, bleibt völlig unklar. Das gebaute Zeichen des Triumphes der Klassik über die Moderne ist entweder Ausdruck von Unwissenheit oder Kulturkonservativismus. Auf jeden Fall hat dieser Bau keinen Preis verdient.

 
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