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30.09.2004
Ausverkauf
Chefredakteur der „db“ geht - Mit Kommentar der Redaktion
Der Chefredakteur der „db - deutsche bauzeitung“, Wilfried Dechau, ist im gegenseitigen Einvernehmen mit der Konradin-Medien GmbH aus seiner Position ausgeschieden. Am 29. September 2004 verabschiedete er sich in einer Feierstunde von der Redaktion, der er seit März 1980 angehörte und die er seit Januar 1988 leitete.
Zum 1. Oktober tritt Elisabeth Plessen, die zuvor für den „Baumeister“ gearbeitet hatte, seine Nachfolge an.
Mit Wirkung zum 30. September haben außerdem die langjährigen db-Redakteure Christian Holl, Ursula Baus und Klaus Siegele gekündigt. Zuvor hatte der renommierte Freie Mitarbeiter für Produkte, Karl Cerenko, seine Tätigkeit für die Redaktion der „db“ aufgegeben.
Kommentar der BauNetz-Redaktion:
Die „db - deutsche bauzeitung“ war bisher eine der wenigen seriösen, gut gemachten und meinungsbildenden Architektur-Fachzeitschriften in Deutschland. Das dürfte jetzt vorbei sein.
Nach dem Verkauf des Titels durch die Deutsche Verlags-Anstalt DVA an die Konradin-Gruppe hatten sich die Bedingungen für die Redaktion einer unabhängigen Fachzeitschrift deutlich verschlechtert. Die neuen Eigentümer, die vor allem im Druckereigeschäft heimisch waren, haben den Titel „db“ offenbar lediglich als Cash-Cow gesehen, sind jedoch nicht in die Rolle eines Verlegers mit seinen Verpflichtungen gegenüber Belegschaft und dem Renommée des Titels hineingewachsen.
Eine derartige Kündigungswelle, wie sie sich bei der „db“ zur Zeit abspielt, ist singulär in der seriösen Architektur-Fachpresse.
Natürlich wissen alle: Der Markt für Anzeigen in der Baubranche gibt nicht mehr so viel her, dass alle bestehenden Titel überleben könnten. Aber es ist schon bitter mit ansehen zu müssen, dass es hier einen der besten trifft. Die Zukunft der „db“ als Qualitätsblatt sieht rabenschwarz aus.
Benedikt Hotze
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