Mit einer Ausstellung der Künstlerin Georgia O'Keeffe wird am 4. Mai 2001 der Erweiterungsbau des Milwaukee Art Museum offiziell eröffnet. Der Neubau - der so genannte Quadracci-Pavillon - stellt das erste in den Vereinigten Staaten fertig gestellte Bauwerk des spanischen Architekten Santiago Calatrava dar.
Mit dem Quadracci-Pavillon vergrößert das Museum seine Ausstellungsfläche mit 100.000 Quadratmetern fast auf das Doppelte und schließt zudem eine umfassende Gestaltung des Außenraumes ab. Neben der Neubaumaßnahme wurde auch das seit 1957 bestehende Museumsgebäude des finnischen Architekten Eero Saarinen renoviert. Insgesamt wurden für die umfassenden Bauaktivitäten 100 Millionen US-Dollar investiert; auf Calatravas Neubau entfallen dabei 75 Millionen Dollar.
Der Quadracci-Pavillon bietet Platz für die Sammlung moderner Kunst, einen Vortragssaal mit 300 Plätzen, Versammlungsräume, Räume für die Museumspädagogik und einen Museums-Shop.
Auch mit dem Milwaukee Art Museum verwirklicht Calatrava wieder seine Visionen einer organisch-technischen Architektur. Kühne Spannkonstruktionen aus weißem Beton bilden Räume, die wie ausgewaschene Skelette, Muscheln oder Höhlen anmuten. Asymmetrie, Durchdringung und Auskragungen simulieren ein organisches Eigenleben und lassen faszinierende Innenräume entstehen.
Blickfang des Museumskomplexes ist eine Fußgängerbrücke, die mit Seilen von einem nadelförmigen Pfeiler abgehängt ist. Analog zur Brückennadel steigt in dramatischer Schräge ein dreieckiges Dach in den Himmel. Eine in der Planung vorgesehene geschwungene Flügelkonstruktion, die sich über die Glaspyramide schwingt, ist noch nicht fertig gestellt, wird aber im Oktober dieses Jahres installiert werden.
Weitere Abbildungen zum Museumsneubau und der Baustelle finden sich im Webauftritt der C G Schmidt Company.
Die Website des Milwaukee Art Museum hält außerdem Informationen zum Projekt und dem Architekten bereit.
Abbildung: Santiago Calatrava / C G Schmidt Company