Das neue Bundespräsidialamt im Berliner Tiergarten ist fertiggestellt. In zweieinhalbjähriger Bauzeit wurde dem bereits von Roman Herzog in Anspruch genommenen Schloß Bellevue ein ovales, introvertiertes Bürogebäude zur Seite gestellt, das Arbeitsstätte für die 150 Mitarbeiter der obersten Bundesbehörde sein wird.
Der schwarz verkleidete Bau ist das Erstlingswerk der Ungers-Schüler Martin Gruber und Helmut Kleine-Kraneburg, die sich 1994/95 in einem internationalen Wettbewerb durchsetzten und mit der vollständigen Planung und Realisierung (Phasen 1-9) betraut wurden.
Der knapp 100 Millionen Mark teure Bau wird am 23. November 1998 offiziell seiner Bestimmung übergeben. Roman Herzog wird damit als erste oberste Bundesbehörde seinen Amtssitz nach Berlin verlegen - ein hoffnungsfrohes Zeichen angesichts der sich jüngst abzeichnenden Verzögerungen im Regierungsumzug.
Von einem möglichen Neubau eines Wohnhauses für den Bundespräsidenten, wie es die Tageszeitung „taz" Dezember 1997 lancierte, war indes nicht mehr die Rede. Dies sei erst nach den nächsten Präsidentschaftswahlen diskutierbar, so der Pressesprecher.