Am 26. September 2000 wurden in Berlin die Schlüssel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an die Ministerin Edelgard Bulmahn übergeben. Die Architekten Jourdan und Müller aus Frankfurt am Main hatten in zwei Abschnitten zwischen 1998 und 2000 sowohl die ehemalige Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der DDR umgebaut als auch den jetzt fertiggestellten Neubau hinzugefügt.
Der neue fünfgeschossige Gebäudeteil befindet sich rechts vom Altbau an der Hannoverschen Straße und setzt dort die Fassadenstruktur und -materialität des bestehenden Gebäudes mit verputzter Lochfassade fort. Die Ecke aber, die der Neubau aufgrund fehlender Nachbarbebauung ausbildet, zeigt dann in schwungvoller Überhöhung die Zukunft, die das Ministerium vor sich sieht: eine rote Putzscheibe, die auf dem Gebäude in einer Kanzel ausformuliert wird und in eine verglaste, durch hervorkragende Betondeckenfertigteile horizontal gegliederte Fassade überleitet.
Im Altbau gibt es außerdem einen besonderen architektonischen Leckerbissen: Das im Jahre 1949 nach Kriegsbeschädigung des Hauses von Hans Scharoun auf dem Dach errichtete Atelier aus einfachsten Baustoffen wurde im Rahmen der Neunutzung wiederhergestellt und kann von Besuchern als Bibliothek und Cafeteria genutzt und besichtigt werden.
Der Altbau wurde 1912-14 als Kaserne errichtet, ab 1974 nach Umbau und Erweiterung als Ständige Vertretung und seit 1990 vom Forschungministerium / BMBF genutzt. Er steht seit 1995 unter Denkmalschutz. Die Baumaßnahme kostete insgesamt 21,6 Mio. DM.