Bundesbau- und -verkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) hat am 16. November 2000 seinen Rücktritt erklärt. Nachfolger soll der bisherige Staatssekretär Kurt Bodewig (SPD) werden.
Klimmt zog damit nach tagelangen öffentlichen Diskussionen die Konsequenz aus der so genannten Doerfert-Affäre, bei der es um unsaubere Praktiken bei der Finanzierung eines saarländischen Fußballvereins ging, dessen Präsident Klimmt gewesen war. Das Amtsgericht Trier hatte Klimmt einen Strafbefehl wegen Untreue in Höhe von 27.000 DM ausgestellt. Klimmt hatte diesen zunächst akzeptieren wollen, dann jedoch angekündigt, ihn anzufechten. Auch in seiner persönlichen Erklärung zum Rücktritt bezeichnet Klimmt die Vorwürfe als gegenstandslos.
In dieser Erklärung, die als Kurzbilanz seiner Amtszeit gewertet werden kann, ist für den Bereich „Bauen“ hauptsächlich von dem Aktionsprogramm „Soziale Stadt“ die Rede. Zu dem Themenspektrum „Architektur und Baukultur“ äußerte sich der scheidende Minister dagegen nicht, obwohl er noch am 17. Oktober die groß angelegte Auftaktveranstaltung der gleichnamigen Initiative geleitet hatte.
Ob das für den 22. November im Berliner Reichstagsgebäude vorgesehene „Gespräch zur Baukultur“ mit dem neuen Minister stattfinden wird, war am 16. November bei der einladenden Bundesarchitektenkammer noch nicht in Erfahrung zu bringen.