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11.01.2000

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Ein Lehrer der Moderne

Bruno Zevi ist tot


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Der italienische Architekturtheoretiker Bruno Zevi ist am 8. Januar 2000 im Alter von 81 Jahren in Rom gestorben. Zevis Publikationen verhalfen nach dem zweiten Weltkrieg der internationalen modernen Architektur in Italien maßgeblich zum Durchbruch.
Der 1918 in Rom geborene Architekt, Historiker und Kritiker hatte 1938 in Folge der Rassengesetze Mussolinis in die USA fliehen müssen. Dort promovierte er 1942 zusammen mit Walter Gropius an der Harvard University, kehrte aber nach dem Krieg nach Italien zurück, erhielt den Lehrstuhl für Architekturgeschichte an der Universität Venedig und ging später an die Universität La Sapienza in Rom.
Bruno Zevi war schon zu Beginn des politischen Wechsels in Italien ein engagierter Gegner des Faschismus. Seine Architekturkritik war deshalb immer auch politisch geprägt. Er bewunderte Le Corbusier und Frank Lloyd Wright und brachte ihre moderne Architektur in die Debatten in Italien ein. Organische und nicht symmetrische Formen waren für ihn Ausdruck moderner und demokratischer Architektur. Sein Buch „Verso un'architettura organica“ publizierte er 1945.
Seine Monographien über bedeutende Architekten wie Frank Lloyd Wright (1947) oder Guiseppe Terragni und seine Hauptwerke wie das Lehrbuch „Saper vedere Architettura“ (1948) oder die „Storia dell'architettura moderna“ (1950) sind zu Standardwerken über moderne Architektur geworden. Die von ihm gegründete Zeitschrift „L'architettura“ wurde zum bedeutensten Forum für moderne Architekten in Italien.
Bis vor kurzem war Zevi Mitglied der „Radikalen Partei“ im europäischen Parlament. Zuletzt kämpfte er für die Gründung eines Museums der Intoleranz und der Vernichtung in Rom.


 
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